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Die Restriktion endogener Retroviren durch Chromatinregulation
Antragsteller
Professor Dr. Gunnar Schotta
Fachliche Zuordnung
Zellbiologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318290907
Endogene Retroviren sind Relikte früherer Infektionen mit Retroviren. Mehr als 10% von Säugergenomen bestehen aus diesen Sequenzen. Deshalb haben Zellen Mechanismen entwickelt, um diese endogenen Retroviren detektieren und über die Ausbildung repressiver Chromatinstrukturen in Schach halten zu können. Wahrscheinlich sind diese Mechanismen evolutionär für exogene Retroviren entstanden, werden aber jetzt auch für endogene Retroviren verwendet. Es ist interessant festzustellen, dass endogene Retroviren nicht komplett transkriptionell inert sind. Zum Beispiel werden retrovirale Promotoren in der Embryonalentwicklung aktiv und können zelleigene Gene regulieren. Es gibt andere Beispiele bei der B Zell Aktivierung, wo die Expression bestimmter endogener Retroviren wichtig für die volle Aktivierung der B Zellen ist. Diese Beispiele zeigen, dass die Stilllegung endogener Retroviren spezifisch aufgehoben werden kann, abhängig vom Zelltyp bzw. einer spezifischen Stimulation der Zellen. Interessanterweise ähneln diese Phänomene dem Ende der Latenzphase von Retroviren, und es ist deshalb plausibel anzunehmen, dass auch ähnliche Mechanismen in diesem Kontext eine Rolle spielen. Das Ziel unseres Projektes ist die Charakterisierung der Mechanismen, die zur Herstellung einer repressiven Chromatinstruktur an endogenen Retroviren führt. Wir möchten weiterhin untersuchen, wie diese Mechanismen ausser Kraft gesetzt werden wenn Zellen, z.B. in Antwort auf bestimme Stimuli, plötzlich endogene Retroviren aktivieren. Wir hoffen, dass unsere Analysen nicht nur helfen werden, die Repression endogener Retroviren besser zu verstehen, sondern dass diese Studien auch die Untersuchung der Latenzregulation von Retroviren stimulieren können.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1923:
Innate Sensing and Restriction of Retroviruses