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Urzeit und Umwelt. Inszenierungen des Prähistorischen in der Moderne

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 320009144
 
Das Forschungsvorhaben untersucht Inszenierungsweisen und Darstellungsformen der Urzeit durch die moderne Paläontologie und Geologie. Es geht von der Frage aus, auf welche Weise der unvorstellbar tiefe temporale Abgrund, der sich um 1800 durch die Entdeckung der geologischen Tiefenzeit auftat, dargestellt und damit allererst wahrnehmbar gemacht werden konnte. Wer über Zeit spricht, ist auf deren räumliche Inszenierung angewiesen. Die Erforschung der Urzeit, so die zentrale These des Projekts, erforderte daher unmittelbar die Inszenierung von urzeitlichen Umwelten. Dieser Übertragung von Zeit in räumliche Gefüge gilt das Hauptinteresse des beantragten Projektes. Es zielt dabei (1) auf die Analyse der verschiedenen künstlerischen und medialen Mittel und Verfahren zur Darstellung, Inszenierung und Vergegenwärtigung der in der Moderne neu auftauchenden Zeitgestalt der Urzeit. Anhand der Untersuchung wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Schriften, literarischer Texte, Gemälde und Bilderserien, aber auch Dioramen und Kulissen, die in Ausstellungen und auf Theaterbühnen zum Einsatz kamen, wird sowohl die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Künstlern und Technikern bei der Herstellung urzeitlicher Umwelten untersucht als auch nach den poetologischen und epistemologischen Konsequenzen dieser Zusammenarbeit gefragt. Dabei rückt (2) die Generierung ökologischen Wissens über (urzeitliche) Umwelten, Milieus und Lebensräume in den Blick, die aus diesen Kooperationen resultierte und Paläontologie und Geologie als zentrale Schauplätze bei der Herausbildung der modernen Ökologie kenntlich werden lässt.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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