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Interaktionsqualität von Kindergartenkindern über die Kindergartenzeit

Antragstellerinnen / Antragsteller Privatdozentin Dr. Katharina Kluczniok; Dr. Thilo Schmidt
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321014529
 
Die Qualität der Interaktionen von Kindern in Kindertageseinrichtungen gewinnt vor dem Hintergrund von Befunden zur Persistenz von Kompetenzrückständen und Bildungsbenachteiligungen insbesondere von Kindern aus Familien mit türkischem Migrationshintergrund an Bedeutung. Gut belegt ist, dass Merkmale der Kinder und der pädagogischen Fachkräfte, Merkmale des Activity Settings, Merkmale der Kindergartengruppen sowie stärker distale Merkmale auf Meso-, Exo- und Makrosystemebene die Qualität kindlicher Interaktionen im Kindergarten beeinflussen. Eine zentrale Einschränkung besteht jedoch darin, dass die Interaktionsqualität von Kindern in Kindertageseinrichtungen bisher relativ ungenau erfasst wird. So wird kindliche Interaktionsqualität häufig auf der Ebene von Kindergartengruppen erhoben, Informationen zu den Interaktionen einzelner Kinder sind damit jedoch nicht verfügbar. Das als Längsschnittstudie mit zwei Erhebungswellen und einer Laufzeit von zwei Jahren konzipierte Vorhaben greift dieses Forschungsdesiderat auf, indem kindliche Interaktionsqualität in Kindertageseinrichtungen auf der Individualebene differenzierter als bisher untersucht wird. Theorie- und forschungsbasiert bilden (1.) Interaktionen mit pädagogischen Fachkräften, (2.) Interaktionen mit Peers und (3.) Auseinandersetzungen mit Aufgaben drei Kernelemente von Interaktionsqualität, die mit (4.) Merkmalen der Kinder und der pädagogischen Fachkräfte, (5.) dem Activity Setting, (6.) Merkmalen der Kindergartengruppen und (7.) Merkmalen auf Meso-, Exo-, Makro, und Chronosystemebene zusammenhängen. Das Ziel der Studie besteht darin, anhand einer Stichprobe von 240 Kindergartenkindern aus 60 Kindergärten in Rheinland-Pfalz (Region Pfalz) die Qualität der Interaktionen der Kinder mit Erzieherinnen und Peers und die Qualität der Auseinandersetzung mit Aufgaben zu untersuchen. Darüber hinaus werden Zusammenhänge zwischen der Interaktionsqualität der Kinder, personalen Merkmalen der Kinder und Fachkräfte, Merkmalen des Activity Settings, Merkmalen der Kindergartengruppe und Merkmalen auf Meso-, Exo- und Makrosystemebene analysiert. Vor dem Hintergrund von Befunden zu Kompetenzrückständen und Bildungsbenachteiligungen von Kindern mit türkischem Migrationshintergrund wird ein Oversampling dieser Kinder (30% der Stichprobe) vorgenommen. Zur Erhebung der Interaktionsqualität von Kindergartenkindern wird das Beobachtungsinstrument inCLASS verwendet. Ergänzend werden personale Merkmale der Kinder und Fachkräfte, Merkmale des Activity Settings, Merkmale der Kindergartengruppe und distale Meso-, Exo- und Makrosystemmerkmale erhoben. Der erwartete Erkenntnisgewinn besteht in einem genaueren Verständnis kindlicher Interaktionen und dem Verlauf der kindlichen Interaktionsqualität in Kindertageseinrichtungen über einen Zeitraum von einem Jahr. Die Ergebnisse können zur Verbesserung der Interaktionskompetenz von Kindern, besonders auch von Kindern mit türkischem Migrationshintergrund, genutzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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