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Determinanten für individuelle und altersabhängige Unterschiede in der aufmerksamkeits-abhängigen Informationsselektion

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321494669
 
Wie kommt es, dass einige Menschen sich viel merken können, andere das sprichwörtliche Gedächtnis wie ein Sieb besitzen? Jüngere Untersuchungen, darunter auch die der Antragsteller, haben gezeigt, dass die Informationsselektion durch Aufmerksamkeit hierbei eine wichtige Rolle spielt: wer es schafft, Unwichtiges auszublenden und sich auf Wesentliches zu konzentrieren, hat eine höhere Arbeitsgedächtniskapazität als Personen, die dieses Filtern nur schlecht beherrschen. In dem beantragten Projekt soll nun genauer untersucht werden, was diese individuellen und altersbedingten Unterschiede in der Informationsselektion und Informationsspeicherung verursacht, Fragen, die bislang nicht hinreichend untersucht sind. Teilprojekt (TP) 1 fragt, ob es nicht eigentlich Unterschiede in der individuellen visuellen Sehschärfe im peripheren Gesichtsfeld sind, die die unterschiedlichen Leistungen in Untersuchungen zur verdeckten Aufmerksamkeitsverschiebung bedingen. TP 2 will untersuchen, wie es individuell gelingt, Gedächtnisinhalte nachträglich durch Aufmerksamkeit zu modulieren. TP 3 fragt, welche neurophysiologischen Prozesse bestimmen, wie präzise und wie korrekt Information im Gedächtnis abgelegt wird. TP 4 untersucht, ob emotionale Informationen individuell unterschiedlich selektioniert werden und ob dieser Prozess mit den Emotionen und der Persönlichkeit einer Person in Beziehung stehen. Im TP 5 schließlich soll herausgefunden werden, ob das Trainieren von Aufmerksamkeit und die elektrische Stimulation aufmerksamkeitsrelevanter Hirnareale die Gedächtnisleistung zu verbessern vermag. Die Experimente sind zum großen Teil als EEG-Untersuchungen angelegt, bei denen neurophysiologische Korrelate der individuellen Unterschiede in der Informationsverarbeitung bestimmt werden sollen. Im TP 5 findet als Methode auch die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) Verwendung, ein Verfahren zur nicht-invasiven Neuromodulation. Langfristig sollen die Ergebnisse die Grundlage für Interventionsstudien schaffen, bei denen durch eine Verbesserung der aufmerksamkeitsabhängigen Informationsselektion Gedächtnisleistungen indirekt stabilisiert oder verbessert werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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