Rekonstruktion, Katalogisierung und Provenienzverzeichnung von Pietistenbibliotheken. Teil 2: Die Bibliotheken von Paul Anton und Justus Lüders
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Fortsetzungsprojekts wurden die in Nachlassinventaren verzeichneten Büchersammlungen der Pietisten Paul Anton und Justus Lüders von einer wissenschaftlichen Hilfskraft rekonstruiert und die nicht mehr in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen vorhandenen Titel in eine allegro-C-Datenbank katalogisiert. Die in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen vorhandenen Titel wurden per Autopsie unter Angabe der Provenienz in den GBV katalogisiert. Zusammen mit den in der ersten Projektphase bearbeiteten Pietistenbibliotheken wurden über 23.000 Titel in den GBV und nahezu 2.900 Titel in die allegro-C-Datenbank katalogisiert. Da die Pietisten nicht nur eine kirchliche, sondern alle Bereiche des öffentlichen Lebens umfassende Reform intendierten, zeigen ihre Büchersammlungen thematisch und zeitlich weit gespannte Interessen, wobei die vertiefte inhaltliche Auswertung der pietistischen Privatbibliotheken weiteren Projekten bzw. der Forschung vorbehalten bleibt. Das Studienzentrum August Hermann Francke plant ein Projekt zur Rekonstruktion der Privatbibliothek August Hermann Franckes auf der Grundlage eines Auktionskatalogs von 1770. Damit wird die Quellenbasis, die Auskunft über Pietistenbibliotheken geben kann, auf gedruckte Quellen ausgedehnt. Insgesamt eröffnet die Rekonstruktion und Katalogisierung der Pietistenbibliotheken aus dem Bestand der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen der interdisziplinär arbeitenden Pietismusforschung vielfältige Möglichkeiten, die geistigen Interessen der Pietisten und ihre personelle Vernetzung zu untersuchen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Provenienz und Autorschaft. Die Quellen von, zu und über Friedrich Breckling in Bibliothek und Archiv der Franckeschen Stiftungen. In: Pietismus und Neuzeit 33 (2007) S. 54-70
Brigitte Klosterberg
- „Halleluja!“ – Der Bibliomane Heinrich Milde und seine Bibliothek. In: Zeitschrift für Heimatforschung 17 (2008) S. 25-33
Anke Mies
- Die Bücherschenkung des Slavisten Heinrich Milde (1676-1739) an die Bibliothek des Halleschen Waisenhauses. In: Dmitrij Ivanovič Tschižewskij (1894-1977). Impulse eines Philologen und Philosophen für eine komparative Geistesgeschichte. Hrsg. v. Angela Richter u. Brigitte Klosterberg. Münster 2009, S. 31-41
Brigitte Klosterberg
- Bücher sammeln unter der „Providenz Gottes“: August Hermann Francke und die Bibliothek des Halleschen Waisenhauses. In: Sammler und Bibliotheken im Wandel der Zeiten. Kongress in Hamburg am 20. und 21. Mai 2010. Hrsg. v. Sabine Graef [u.a.]. Frankfurt am Main 2010 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderband 100), S. 145- 160, hier S. 156-158
Brigitte Klosterberg
- Erschließungsprojekte in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen zu Halle. In: Buchwissenschaft in Deutschland. Ein Handbuch. Hrsg. v. Ursula Rautenberg. Berlin/New York 2010, S. 963-977, hier S. 964-967
Brigitte Klosterberg
- Botanische Bücher in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen. In: Gart der Gesundheit. Botanik im Buchdruck von den Anfängen bis 1800. Ausstellung des Museums Otto Schäfer, des Stadtarchivs Schweinfurt, der Franckeschen Stiftungen und der Bibliothek der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften in Halle. Halle 2011, S. 63-69, hier S. 63-65
Brigitte Klosterberg
- Brecklingiana in den Beständen der Franckeschen Stiftungen. In: Friedrich Breckling (1629-1711). Prediger, „Wahrheitszeuge“ und Vermittler des Pietismus im niederländischen Exil. Hrsg. v. Brigitte Klosterberg u. Guido Naschert. Bearb. v. Mirjam-Juliane Pohl. Halle 2011. S. 35- 40
Brigitte Klosterberg
- Die Bibliothek Friedrich Brecklings. In: Friedrich Breckling (1629-1711). Prediger, „Wahrheitszeuge“ und Vermittler des Pietismus
im niederländischen Exil. Hrsg. v. Brigitte Klosterberg u. Guido Naschert. Bearb. v. Mirjam-Juliane Pohl. Halle 2011. S. 103-151
Mirjam-Juliane Pohl
