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Ein Biodiversitäts-Hotspot begegnet der Intensivierung des Weinbaus: Die Rolle von Fynbos Überbleibseln für den Schutz von Pflanzen und Schmetterlingen.

Fachliche Zuordnung Ökologie der Landnutzung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 324906592
 
Biodiversitäts-Hotspots sind globale Vorrangflächen für den Naturschutz, da sie eine Vielzahl endemischer Arten beherbergen und viel natürliches Habitat in der Vergangenheit verloren haben. Das Fynbos-Biom im Cape-Floral in Südafrika ist ein Besipiel, welches aufgrund von Landnutzungsänderungen unter Druck steht. Mit unvorhersehbaren Konsequenzen für die assoziierte Fauna breitet sich der Weinbau zunehmend in Überbleibsel der Renosterveld Vegetation aus. Ob integrativer Naturschutz sowohl Biodiversität als auch menschliches Wohlergehen in dieser Landschaft ermöglichen kann, ist bisher unbekannt und erfordert ein grundlegendes Verständnis der komplexen sozio-ökologischen Interaktionen. Das vorgeschlagene Forschungsprojekt zielt darauf ab, sowohl die Reaktionen der Arten auf ihre Umwelt als auch die Mechanismen des anthropogenen Landnutzungswandel zu verstehen. Durch interdisziplinäre Landschaftsnachhaltigkeitswissenschaften verwendet dieses Projekt Schmetterlinge als Zielarten, weil sie von hohem Naturschutzinteresse sind und großes Potential für ökologische und ethnisch-kulturelle Studien aufweisen. Biodiversitätsmuster von Schmetterlingen werden hinsichtlich ihrer Abhängigkeit von unterschiedlichen, interagierenden biophysischen und sozioökonomischen Faktoren getestet. Durch die Verwendung von Schmetterlingen als Bindeglied zwischen Mensch und Natur untersucht diese Studie das intrinsische Wertesystem, welches Menschen der Biodiversität zuschreiben. Die drei folgenden Hypothesen werden getestet: (1) Menge, Größe, Konnektivität und Qualität der natürlichen Renosterveld Fragmente bestimmen die Überlebensfähigkeit bedrohter Tagfalter- Populationen. (2) Tagfalter-Diversität ändert sich entlang eines Gradienten räumlicher Heterogenität des landwirtschaftlichen Mosaiks. (3) Sozioökonomische Verhältnisse und das Wertsystem der lokalen Landmanager beeinflussen Biodiversitätsmuster. Bereits existierende Verbreitungs- und Habitatdaten werden im Swartland zusammengetragen für bedrohte Schmetterlingsarten, welche anschließend in Renosterveld- Fragmenten untersucht werden. Die Schmetterlingsdiversität wird dann entlang eines Nutzungsgradienten in der gesamten Landschaft erfasst. Daten über die Umwelt, die sozioökonomische Struktur und das Wertesystem der Landmanager werden erhoben. Verschiedene Aspekte der Schmetterlingsdiversität werden in Bezug zu biophysischen und anthropogenen Faktoren statistisch modelliert. Dieses Projekt wird Belege dafür liefern, welche ökologisch sinnvollen und sozial akzeptablen Lösungen ein nachhaltiges Management für eines der wichtigsten Biodiversitätshotspots auf der Welt ermöglicht. Die innovative Kombination ökologischer und sozialer Untersuchungen wird schließlich in globale Initiativen, so wie das IPBES einfließen, und somit nicht nur einen Einfluss auf die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch auf die globale Steuerung sozial-ökologischer Systeme haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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