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Cholinerge und dopaminerge Modulation kognitiver Flexibilität und Stabilität

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326561482
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In einer sich ständig verändernden Umgebung müssen Individuen in der Lage sein, eine Balance zwischen Stabilisierung von aufgabenrelevanten Repräsentationen und flexibler Anpassung dieser Repräsentationen an ändernde Anforderungen herzustellen. Wir haben mittels funktioneller Magnetresonanztomographie und Psychopharmakologie beim Menschen untersucht, welche Rolle das cholinerge und dopaminerge Neurotransmittersystem bei der Balance dieser gegensätzlichen Prozesse spielen. Dazu haben wir eine Aufgabe genutzt, die die Prozesse in Form von Distraktions- (Stabilität) und Switchkosten (Flexibiltät) misst. Bei jungen, gesunden Probanden ist der Einfluss einer nikotinergen, cholinergen Stimulation auf diese Prozesse gering; der hauptsächliche Einfluss findet sich in einer allgemeinen Beschleunigung von Reaktionszeiten. Einzelne Individuen, die möglicherweise einen suboptimalen Grundzustand haben, profitieren aber durchaus von einer nikotinergen Stimulation. Hier kommt es zu einer Verbesserung der Stabilität, die mit Veränderungen neuronaler Aktivität in Thalamus und Parietalkortex einhergeht. Wird das dopaminerge Neurotransmittersystem durch L-Tyrosin stimuliert, findet man zudem größere Nikotineffekte. Hier zeigt sich eine erhöhte Flexibilität zu Kosten einer reduzierten Stabilität. Der im Projekt entwickelte Ansatz der multivariaten Ausreißerdetektion in Kombination mit Netzwerkanalysen könnte des weiteren ein vielversprechender methodischer Ansatz sein, um interindividuelle Pharmakaeffekte besser vorherzusagen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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