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SFB 768:  Zyklenmanagement von Innovationsprozessen - Verzahnte Entwicklung von Leistungsbündeln auf Basis technischer Produkte

Fachliche Zuordnung Maschinenbau und Produktionstechnik
Maschinenbau und Produktionstechnik
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33237764
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Sonderforschungsbereich 768 (SFB 768) „Zyklenmanagement von Innovationsprozessen – Verzahnte Entwicklung von Leistungsbündeln auf Basis technischer Produkte“ der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) beschäftigte sich mit der aktiven Gestaltung von Innovationsprozessen unter Berücksichtigung der dabei wirkenden zyklischen Einflussfaktoren, um ein erfolgreiches Bestehen von Unternehmen am Markt zu gewährleisten. Dabei wurden Methoden und Werkzeuge entwickelt, die Unternehmen bei der Erkennung von und Reaktion auf unternehmensinterne und -externe Einflussfaktoren assistieren. Die entwickelten Methoden und Werkzeuge helfen zudem bei der Gestaltung von Zyklen, wie sie beispielsweise in der strategischen Planung, in Entwicklungsprozessen oder den Produktionseinrichtungen zu finden sind. Der SFB 768 verfolgte des Weiteren das Ziel der Planung und Koordination von Innovationsprozessen, zu deren Zweck es nötig ist, Prozessgrößen, wie beispielsweise den Grad der Erreichung von Entwicklungszielen, zu messen und möglicherweise Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln oder Änderungen und deren Auswirkungen frühzeitig zu beherrschen. Im Zentrum der Betrachtung standen Produkt-Service-Systeme (PSS), welche durch zahlreiche Abhängigkeiten - beispielsweise zwischen Subprozessen zur Leistungserstellung, den einzelnen Leistungselementen innerhalb eines PSS oder verschiedenen PSS-Generationen - charakterisiert sind. Die Methoden und Werkzeuge des Zyklenmanagements von Innovationsprozessen verbinden Bedarf und Leistungserstellung, weshalb es erforderlich war, auch die beteiligten Disziplinen zu vernetzen. Ziel des SFB 768 war es demnach, die Abhängigkeiten innerhalb des PSS zu ermitteln, darzustellen und im Folgenden deren Vernetzungen aktiv mitzugestalten. Zusätzlich zu einer inhaltlichen Verzahnung war es durch das Zyklenmanagement möglich, diese Abstimmung zu takten, da die zeitlichen Abhängigkeiten bewusst exploriert und adressiert werden konnten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Unternehmen durch das Zyklenmanagement von Innovationsprozessen innovativere Leistungsbündel auf Basis technischer Produkte schneller, effizienter und flexibler entwickeln können. Bei der Erarbeitung des Zyklenmanagements von Innovationsprozessen als Lösungsansatz des SFB 768 wurde der Dreischritt „Verstehen – Modellieren – Gestalten“ über die drei Förderperioden (FP) angewandt. Der Lösungsansatz bildete sich aus der Gesamtheit der in den beteiligten Disziplinen erarbeiteten Modelle, Methoden und Werkzeuge sowie deren Integration. Elementare Bestandteile zur Ergebnisfindung waren die transdisziplinäre Herangehensweise, die enge Verzahnung der Teilergebnisse und die konsequente Orientierung am Innovationsprozess. Diese haben sich in der Gliederung der Teilprojekte in die Projektbereiche Prozessgrundlagen, Lösungsentstehung, Marktorientierung sowie dem in FP 3 neuen, innovationsprozessübergreifenden Projektbereich integrative Gestaltung widergespiegelt. Durch die transdisziplinäre Herangehensweise im SFB 768 wurde die technische, soziotechnische und soziale Perspektive betrachtet. Dies bildet eine Grundvoraussetzung zur erfolgreichen und nachhaltigen Entwicklung eines Zyklenmanagements. Die drei Schritte „Verstehen“ (Disziplinspezifisches und übergreifendes Zyklenverständnis als Fundament), „Modellieren“ (Modellierung zur Vorbereitung eines disziplinübergreifenden Zyklenmanagements), „Gestalten“ (Entwicklung von Methoden und Werkzeugen zur übergreifenden Zyklenbeherrschung) wurden in den drei Förderperioden implementiert: In der FP 1 wurden die relevanten Zyklen im Innovationsprozess von PSS identifiziert und charakterisiert. Die Teilprojekte erforschten die für die jeweilige Disziplin wirkende Zyklen hinsichtlich ihrer Antizipierbarkeit, Beeinflussbarkeit und Auswirkung im Innovationsprozess und führten sie SFB-übergreifend zusammen. Dieses elementare Verständnis der Zyklen war Grundlage für die folgenden aufeinander aufbauenden Schritte. In der FP 2 wurden die identifizierten Zyklen und zyklenrelevanten Betrachtungsgegenstände modelliert. Im Vordergrund stand hierbei die Entwicklung von unterschiedlichen disziplinspezifischen und disziplinübergreifenden Methoden und Modellen. Dabei bildeten die teilprojektspezifisch entstandenen Modellierungsansätze und die einzelnen Aspekte der jeweiligen Disziplinen im Innovationsprozess die Grundlage zur Spezifizierung kompatibler Modell-Schnittstellen. Zur Vorbereitung der Implementierung wurden die Schnittstellen der Modelle abgestimmt und teilprojektübergreifend charakterisiert. Für die FP 3 wurde eine methoden- und werkzeuggestützte Gestaltung des Zyklenmanagements von Innovationsprozessen entwickelt. Mithilfe der transdisziplinären Methoden und Werkzeuge können Unternehmen nun innovative technische PSS effektiver und effizienter gestalten. Die Ergebnisse, die auf der „Gestaltenplattform“ (http://innovations.sfb768.de/) sichtbar sind, zeigen, wie interne und externe Zyklen von PSS wirken und wie sie aktiv verwendet und modelliert werden können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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