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Unterrichtsqualität und Schülermotivation: Effekte innerhalb und zwischen Fächern
Antragstellerin
Dr. Friederike Helm
Fachliche Zuordnung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 332620867
Ziel des Projekts ist es, das neu entwickelte Generalized Internal/External Frame of Reference Model (GI/E-Modell; Möller, Müller-Kalthoff, Helm, Nagy & Marsh, in press, siehe auch Arens & Möller, 2016) auf die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen wahrgenommenen Unterrichtsmerkmalen und motivationalen Schülermerkmalen innerhalb und vor allem zwischen Schulfächern anzuwenden. Das GI/E-Modell wurde ausgehend von dem Internal/External Frame of Reference Model (I/E-Modell; Marsh, 1986) und der Dimensional Comparison Theory (DCT; Möller & Marsh, 2013) formuliert. Im I/E-Modell wird die gemeinsame Wirkung externaler/sozialer Vergleichsprozesse und internaler Vergleichsprozesse (später als dimensionale Vergleiche bezeichnet, siehe Möller & Köller, 1998; Möller & Köller, 2001a; Möller & Marsh, 2013) auf fachspezifische Selbstkonzepte in Mathematik und dem muttersprachlichen Unterrichtsfach beschrieben. Vollziehen Schülerinnen und Schüler soziale Vergleiche, vergleichen sie ihre Leistung in einem Fach mit den Leistungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler, und dieser Vergleich hat einen Effekt auf ihr Selbstkonzept für das entsprechende Fach. Stellen Schülerinnen und Schüler dimensionale Vergleiche an, so vergleichen sie ihre Leistung in einem Fach mit ihrer Leistung in einem anderen Fach, und dieser Vergleich wirkt sich auf ihr Selbstkonzept in den beiden Fächern aus. In der DCT werden erstmals die dimensionalen Vergleichsprozesse theoretisch aufgearbeitet; unter anderem wird postuliert, dass dimensionale Vergleiche auch in anderen akademischen Domänen und in nicht-akademischen Bereichen stattfinden. Damit bereitet die DCT den Boden für die im GI/E-Modell vorgenommenen Erweiterungen des I/E-Modells: Im GI/E-Modell wird angenommen, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur die Leistungen in unterschiedlichen Schulfächern miteinander vergleichen, sondern auch andere Aspekte der Fächer bzw. des Fachunterrichts, und dass sich dieser Vergleich nicht nur auf die fachspezifischen Selbstkonzepte, sondern auch auf andere fachbezogene motivationale Variablen auswirken kann. Beispielsweise könnten dem GI/E-Modell zufolge Schülerinnen und Schüler ihre Beziehung zur Lehrkraft in zwei verschiedenen Fächern miteinander vergleichen, und dieser Vergleich könnte sich auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler auswirken: Je positiver die Beziehung zur Lehrkraft im einen Fach wahrgenommen wird, desto geringer könnte die Motivation im anderen Fach ausfallen (s.u., Dietrich, Dicke, Kracke & Noack, 2015). Durch die Anwendung des GI/E-Modells auf die Analyse der Entstehung fachspezifischer Selbstkonzepte und weiterer motivationaler Variablen kann die Forschung zu Determinanten der Schülermotivation bereichert werden. Da hier als Determinanten Aspekte der wahrgenommenen Unterrichtsqualität untersucht werden sollen, können zudem Erkenntnisse gewonnen werden, die aus Sicht der Unterrichtsforschung und Unterrichtspraxis relevant sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien
Mitverantwortlich
Professor Dr. Jens Möller
Kooperationspartner
Professor Dr. Herbert W. Marsh