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Unterrichtsqualität und Schülermotivation: Effekte innerhalb und zwischen Fächern

Antragstellerin Dr. Friederike Helm
Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 332620867
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt wurde das GI/E-Modell auf die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen wahrgenommenen Lehrer- und Unterrichtsmerkmalen und motivationalen Schülermerkmalen innerhalb und zwischen Schulfächern angewendet. Im GI/E-Modell wird angenommen, dass Schülerinnen und Schüler zum einen ihre fachspezifischen Selbstkonzepte und andere fachbezogene motivationale Variablen in einem Fach u.a. aufgrund verschiedener Aspekte des Fachs bzw. des Fachunterrichts ausbilden, dass also beispielsweise bestimmte Lehrermerkmale einen Effekt auf die Ausprägung verschiedener Aspekte der Schülermotivation haben. Zum anderen wird vermutet, dass Schülerinnen und Schüler Aspekte des Fachunterrichts oder Merkmale der Lehrkräfte in verschiedenen Fächern miteinander vergleichen, und dass sich dieser Vergleich auf die fachspezifischen Selbstkonzepte und andere motivationale Variablen in beiden Fächern auswirken kann. Im Projekt wurde die Fragestellung untersucht, ob Aspekte der konstruktiven Unterstützung und der Klassenführung durch die Lehrkraft in Deutsch und Mathematik einen Effekt auf das Schülerselbstkonzept und –interesse innerhalb und zwischen den beiden Fächern zeigen. Diese beiden Merkmale werden gemeinsam mit der kognitiven Aktivierung im Unterricht als Basisdimensionen guten Unterrichts verstanden. Als Aspekte der Schülermotivation wurden das Schülerselbstkonzept sowie das Interesse am Fach untersucht. Die Ergebnisse der durchgeführten Analysen bestätigten überwiegend, dass die untersuchten Aspekte von Schülermotivation mit den erfassten Lehrermerkmalen innerhalb der Fächer in erwarteter Weise zusammenhängen. Die Annahmen bezüglich der Zusammenhänge zwischen den Lehrer- und Unterrichtsmerkmalen und der Schülermotivation im jeweils anderen Fach bestätigten sich nur partiell; die konsistentesten Befunde zeigten sich für die Zusammenhänge zwischen individueller Bezugsnormorientierung der Lehrkraft und Schülermotivation im anderen Fach. Die Befunde lieferten damit einen ersten Hinweis darauf, dass die Zusammenhänge zwischen der durch die Schülerinnen und Schüler wahrgenommenen individuellen Bezugsnormorientierung der Lehrkraft und Schülerselbstkonzept und –interesse durch das GI/E-Modell beschrieben werden können. Für die restlichen Lehrer- und Unterrichtsmerkmale lässt sich diese Schlussfolgerung aufgrund der vorliegenden Ergebnisse nicht ziehen. Künftige Forschung sollte untersuchen, für welche Aspekte von Unterrichtsqualität und unter welchen Bedingungen das GIE-Modell geeignet ist, Zusammenhänge mit Schülermotivation fächerübergreifend zu beschreiben.

 
 

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