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Zwischen Koexistenz und Herrschaft. Muslime unter der Herrschaft der Ritterorden auf der mittelalterlichen iberischen Halbinsel

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 337290382
 
Muslime unter christlicher Herrschaft werden meist nur innerhalb eines Königreichs oder eines begrenzten geografischen Gebiets analysiert. Aus diesem Grund ist es schwierig zu erkennen, welche Eigenschaften und Dynamiken allen Gemeinden eigen waren und welche spezifisch bestimmten Gemeinschaften zugeordnet werden können.Verfolgt das Projekt das Ziel, das Verhältnis muslimischer Gemeinschaften zu den Ritterorden in den vier christlichen Königreichen der iberischen Halbinsel vom 12. bis zum 15. Jh. vollständig zu analysieren. Obwohl Ritterorden dazu gegründet wurden, Muslime zu bekämpfen, wurden die Ritterorden bald zu Experten im Umgang mit Muslimen und nutzten ihre Expertise. Ritterorden waren in mehreren Königreichen aktiv und unterscheiden sich außerdem voneinander. Diese Varianz erlaubt es, das Leben muslimischer Gemeinden unter christlicher Herrschaft unter unterschiedlichen territorialen Bedingungen zu studieren. Dieser Ansatz wird zu einer holistischen Erklärung führen, wie Muslime unter christlicher Herrschaft lebten und warum sie in christlichen Ländern verblieben. Der Vergleich wird auch Annahmen über die Koexistenz zwischen den Gemeinden aus verschiedenen Religionen herausfordern und klären, wie Christen ihre Dominanz auf religiöse Minderheiten ausübten. Z.B. widerspricht die Präsenz von Muslimen unter der Herrschaft der Ritterorden dem grundlegenden Ziel dieser Institutionen, nämlich Nicht-Christen zu bekämpfen. Darüber hinaus wird diese Analyse zeigen, dass Muslime unter christlicher Herrschaft keine homogene Gruppe waren und dass ihre Handlungen nicht nur von den Eigenschaften der muslimischen Gemeinschaften selbst, sondern auch von denjenigen ihrer christlichen Herren abhängen.Gegenstand der Untersuchung sind zwei komplementäre Gesichtspunkte. Zum einen werden Charakteristiken muslimischer Gemeinden unter der Herrschaft der Ritterorden analysiert. Zum anderen werden die Gesetze und Regelungen erforscht, welche die Ritterorden gegenüber den Muslimen zur Anwendung brachten. Dieser doppelte Ansatz wird zeigen, welche Strategien von den Ritterorden und den Muslime angewendet wurden, um eine Koexistenz zu garantieren. Es wird auch zeigen, dass die muslimischen Gemeinden sich in ihren Identitäten unterschieden. Zudem wird deutlich werden, dass nicht allein die Einstellungen und die Handlungen dieser Akteure ihre Interaktionen bestimmten, sondern dass externe Akteure und in den jeweiligen Königreich gegebene Umstände ebenfalls eine wichtige Rolle spielten.Zu diesem Zweck wird Archivmaterial von mehr als zehn Archiven in Spanien, Portugal, im Staat der Vatikanstadt und in Malta ausgewertet. Sie enthalten Dokumentation, dies es erlauben, die Präsenz muslimischer Gemeinden in den einzelnen Königreichen und ihr Verhältnis zu den einzelnen Ritterorden zu untersuchen. Das Ergebnis dieses Projekts wird die Veröffentlichung einer Monographie, Artikeln und einer Sammlung von Beiträgen von einer Konferenz vom Antragsteller organisiert sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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