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TRR 54:  Wachstum und Überleben, Plastizität und zelluläre Interaktivität lymphatischer Neoplasien

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34712712
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Sonderforschungsbereich Transregio TRR 54 startete 2008 als ein Netzwerkprogramm zwischen Berlin und München mit der wissenschaftlichen Aufgabenstellung, die multiplen Dimensionen der Lymphombiologie zu analysieren und miteinander zu verbinden, genannt „Wachstum und Überleben, Plastizität und zelluläre Interaktivität lymphatischer Neoplasien“. Im Zeitraum von 5 Jahren arbeiteten 29 Principal Investigators (PIs) höchst interdisziplinär und eng verknüpft an 18 Teilprojekten (TP) und 3 Zentralprojekten (ZP) an klinisch anspruchsvollen, mechanistisch nicht oder kaum erforschten und therapeutisch hochrelevanten wissenschaftlichen Aspekten dieser „multiplen Dimensionen“. Spezifischer reflektieren drei Forschungsbereiche - (A) “Wachstum, Überleben Failsafe-Mechanismen”, (B) “Plastizität and Differenzierungsderegulation”, und (C) “Zelluläre Interaktivität: Tumor- Stroma-‚altered tumor‘-Interaktionen”, welche vom Zentralbereich (Z) „Zentrale Aufgaben des Transregio-Verbundes“ unterstützt werden, die wissenschaftliche Struktur des SFB/Transregio. Mit klarem Fokus auf maligne B-Zell-Tumore - d.h. aggressive B-Zell- Lymphome, wie z.B. diffuse großzellige B-Zell-Lymphome und Burkitt-Lymphome, Chronische lymphatische Leukämie, Multiples Myelom und Hodgkin-Lymphom – setzten sich alle TP mit klinisch relevante Fragestellungen mit Bezug zu zellulärer Integrität (Schutzmechanismen von Apoptose über Autophagie zu Seneszenz, Bereich A), zellulärer Plastizität und Transdifferenzierung (einschließlich Stemness, Reprogrammierung und potentiell abweichende Spezialisierung, Bereich B), sowie zellulärem Cross-Talk (Tumorhost und Tumor-Tumor-Interaktionen, Bereich C) auseinander. Die Projekte wurden zwar den jeweiligen Bereichen zugeordnet, allerdings nur aus strukturellen Gründen – tatsächlich wurden die beschriebenen Bereiche durch die zahlreichen Projekte miteinander verbunden und bildeten somit, in ihrer Interaktion, das übergeordnete Thema „multiple Dimensionen der Lymphombiologie“. Die (molekular)pathologische und bioinformatische Expertise, die von den Z-Projekten zur Verfügung gestellt wurde, bildete eine wichtige Komponente in der Translation zur Humanerkrankung und stellte eine zentrale Sicherung, Bearbeitung und Verfügbarkeit der in den individuellen TP generierten Daten für das gesamte Konsortium (wo benötigt) über die zentrale TRR 54-Datenbank “Lymphoma Explorer” sicher. Im Wesentlichen bildete die Netzwerkinitiative einen außerordentlich erfolgreichen wissenschaftlichen Verbund. Als erstes und gleichzeitig am Wichtigsten zu nennen ist der äußerst bemerkenswerte Output an international sehr sichtbaren, hochrangigen Publikationen durch den TRR 54 in seiner ersten Förderperiode: von den Publikationen mit TRR 54-PIs an den ersten beiden oder letzten drei Autorenpositionen (wobei meist multiple TRR 54-PIs in der Autorenliste von Publikationen vertreten waren) wurden 10 in der absoluten Top-Liga der wissenschaftlichen Journale mit einem Impactfaktor >20 publiziert, z.B. in Nature, Cancer Cell (einige), Nature Genetics, oder Nature Medicine, des Weiteren erschienen 15 Paper in Journalen mit einem Impactfaktor >15. Die meisten Publikationen wurden durch Kollaborationen von PIs verschiedener TP ermöglicht, viele verdeutlichen durch eine Ko-Autorenschaft von Berliner und Münchener weiterhin die spezifische Unterstützung des TRR 54 als transregionales Instrument. Über Publikationen hinausgehend war (und ist!) die wissenschaftliche Interaktion zwischen Berlin und München im Allgemeinen (einschließlich TRR 54-Meetings, Workshops und internationalen Gastvorträgen) sowie zwischen den WissenschaftlerInnen, d.h. den PIs, aber ebenso den PostdoktorandInnen und DoktorandInnen, sehr intensiv und anregend. Zahlreiche Projekte und experimentelle Strategien hätten ohne spezifische technische Applikationen (z.B. PET-Bildgebung bei Nagern mit neuartigen Tracern), ein bestimmtes Gerät (wie z.B. dem im Rahmen des TRR 54 bewilligten Bioimager) oder eine bestimmte Expertise (wie z.B. auf Lymphome zugeschnittene Bioinformatik-Tools), welche einen eindeutigen Mehrwert des SFB/Transregio darstellen, nicht erfolgreich durchgeführt werden können. Des Weiteren nahmen die akademischen Karrierewege der beteiligten PIs eine sehr gute Entwicklung, so wurden zahlreichen PIs Professuren einer höheren Stufe bzw. neu geschaffene Professuren angeboten, welche, zumindest in Teilen, aus ihrer erfolgreichen Beteiligung am SFB/Transregio resultieren. Obwohl der TRR 54 die Etablierung von zahlreichen NachwuchsgruppenleiterInnen im Lymphom-Forschungsfeld an beiden Partnerstandorten gefördert hat, ist die Zahl an weiblichen PIs noch immer zu gering und sollte weiter erhöht werden. Getrieben von den TRR 54-bedingten positiven strukturellen Veränderungen der lokalen Forschungsumfelder, der internationalen Wahrnehmung des gesamten Konsortiums sowie der extrem fruchtbaren wissenschaftlichen Interaktion zwischen TRR 54 PIs an und zwischen den Partnerstandorten bestehen auch weiterhin intensive kollaborative Forschungsaktivitäten im Lymphombereich, welche als Basis eines lymphomzentrierten, rekonzeptualisierten Netzwerkes in der nahen Zukunft dienen werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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