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TRR 54:  Wachstum und Überleben, Plastizität und zelluläre Interaktivität lymphatischer Neoplasien

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34712712
 
Die genetischen Grundlagen der malignen Entartung zu verstehen, ist eine Kardinalaufgabe der molekularen Onkologie. Über Dekaden galt der Fokus der Forschung der Identifizierung von aktivierten Onkogenen oder inaktivierten Tumorsuppressorgenen, um spezifische Krebspathogenesen durch das komplexe Zusammenspiel dieser aberranten Genaktivitäten zu erklären und in nächster Konsequenz die Bedeutung der genetischen Läsionen als mögliche Angriffspunkte zielgerichteter Therapien zu prüfen.
Der Sonderforschungsbereich/Transregio beabsichtigt, diese Erkenntnisebene in ein komplexeres Verständnis der Tumorentstehung, welches verschiedene zelluläre Zustandsformen und die Wechselwirkungen mit dem Tumor-Mikromilieu berücksichtigt, "multidimensional" zu integrieren.
Dabei stehen Plastizität der Tumorzellen, ihre Überlebensstrategien sowie Tumor-"altered tumour"- bzw. Tumor-Wirt-Interaktionen im Kern des wissenschaftlichen Interesses. Konkret bedeutet dies für das Verbundprojekt, sich nicht nur mit deregulierten Schlüsselsignalwegen des lymphatischen Wachstums und Überlebens sowie zentralen onkogenen Aktivitäten zu beschäftigen, sondern auch die phänotypische Vielgestaltigkeit (epi-)genetisch reprogrammierter Tumorzellen, die funktionellen Aspekte des Nebeneinanders von apoptotischen, seneszenten und proliferierenden Zustandsformen des Tumorzell-Pools sowie die Interaktion der neoplastischen Zellelemente mit Komponenten des Wirts gezielt zu untersuchen. Durch den Einsatz physiologischer, komplexer Ko-Kultur- und in-vivo-Maus-Lymphommodelle erwartet der Forschungsverbund, nicht nur grundsätzlich neue Aspekte der Biologie maligner Lymphome aufzudecken, sondern hieraus konzeptionell neue molekulare Therapien ableiten zu können.
Der Sonderforschungsbereich/Transregio beschäftigt sich dabei gezielt mit solchen Lymphom-Entitäten, in denen allein (Tumor-)Zell-autonome Veränderungen Klinik und Therapieverhalten nicht hinreichend zu erklären vermögen: das klassische Hodgkin-Lymphom (HL) mit seinem dominierenden entzündungsähnlichen Begleitinfiltrat nicht-neoplastischer Leukozyten, das Multiple Myelom mit seiner häufigen Präsentation als destruktive "Myeloma Bone Disease" und Non-Hodgkin-Lymphome (NHL), deren klinischer Verlauf maßgeblich von Art und Ausmaß infiltrierender Immunzellen abzuhängen scheint.
Der Sonderforschungsbereich/Transregio möchte wesentliche Informationen darüber gewinnen, ob neben klassischer zytostatischer Therapie und neuen, an tumorspezifischen Läsionen angreifenden "targeted therapies" auch konzeptionelle Therapien wirksam sein können, deren Angriffspunkte sich eher als funktionell deregulierte und das Tumormikromilieu einschließende biologische Prinzipien verstehen lassen.
DFG-Verfahren Transregios

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Gemeinsam FU Berlin und HU Berlin durch:
Charité - Universitätsmedizin Berlin
 
 

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