Rohstoffe und Recycling - Untersuchungen an Kupferlegierungen der jüngeren Latènezeit aus den Oppida von Manching und auf dem Martberg bei Pommern
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die im Rahmen des Projektes und in Kooperation mit anderen Forschungsprojekten durchgeführten Untersuchungen haben eine Übersicht über die eisenzeitliche Nicht-Eisenmetallurgie zwischen Alpen und Eifel ermöglicht. Die Grundlage beruht auf einer stichprobenartigen überregionalen Datenerfassung für verschiedene Epochen. Dabei wird die kontinuierliche Nutzung der alpinen Kupferlagerstätten über die Bronzezeit hinaus bestätigt und zudem die eisenzeitliche Nutzung der Lagerstätten der deutschen Mittelgebirge indiziert. Die zweckgebundene und technologisch sinnvolle, sowie die standardisierte Verwendung geeigneter Kupferlegierungen spricht gegen eine breit angelegte Verwendung von Altmetall. Dieses lässt sich zwar eindeutig belegen, wobei gerade das Recycling von Silber eine metallurgisches know-how repräsentiert, welches man angesichts des Fundsituation zur vorrömischen Silbermetallurgie nördlich der Alpen so nicht erwartet hätte, ein großangelegtes und dauerhaftes Recycling ist jedoch nicht zu erkennen. Analysen der Objekte zeigen, dass man dagegen gezielt Speisen, also Arsen und Antimonlegierungen aus der Verhüttung von Fahlerzen verwendete, die wiederum gezielt für bestimmte Objektgruppen benutzt wurden. Blei musste in großen Mengen zur Verfügung gestanden haben – was sich so wiederum nicht im Verhältnis zu den überlieferten Gegenständen aus Blei widerspiegelt. Messing, welches ab dem ersten Jahrhundert v. Chr. im griechisch-römischen Raum zur beliebtesten Kupferlegierung avanciert spielt nach bisherigem Analysenstand vor der römischen Invasion keine Rolle. Nach den Gallischen Kriegen erscheinen neue Objekttypen, die dann wiederum aus Messing gefertigt wurden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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2008. Kupfer für die Kelten. Archäologie in Deutschland, 2/08, Stuttgart, 28-29
Lutz, J., Schwab, R.