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Nutzung von historischem Sammlungsmaterial um evolutionäre Änderungen auf Grund des Klimawandel zu studieren

Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 349312599
 
Ziel dieses Projektes ist die Nutzung von historischem Herbarmaterial für das Studium von zwischen- und innerartlichen Änderungen im Blattaustrieb von 17 europäischen Baumarten während der letzten c. 130 Jahre, um daraus auf mikro- und makro-evolutionäre Anpassungen der phänologischen Strategien dieser Arten auf den Klimawandel zu schließen. Innerhalb des SPP 1991 fällt dieses Projekt in den Forschungsschwerpunkt 3, neuartige Nutzung historischer Sammlungen (insbesondere auch mit computergestützter Bilderkennung). Wir werden Bilder von tausenden von Specimina (und deren Etikettendaten) aus dem gesamt Verbreitungsgebiet der 17 Arten nutzen, um Änderungen im Blattaustrieb zu quantifizieren für (i) Populationen entlang von Breiten- und Längengrad, (ii) über die Zeit, und (iii) zwischen Arten bekannter Verwandtschaftsverhältnisse. Pilotdaten werden im Antrag vorgestellt. Weil die schnellste Änderung in der Tageslänge auf jedem Breitengrad jedes Jahr gleich ist, sollten Arten mit tageslängen-abhängigem Blattaustrieb geringere räumliche und interannuelle Änderungen zeigen als licht-unabhängige Arten (deren Blattaustrieb durch Winter- und Frühlingstemperaturen bestimmt wird). Bisher konnten diese Hypothesen nicht getestet werden, weil der Einfluss der Tageslänge auf Baum-Phänologie experimentell schwierig zu testen ist; Jungpflanzen können dafür nicht benutzt werden, da sie sich anderes verhalten. Aufbauend auf der Arbeit von Unger, Merhof und Renner (BMC Evol. Biol., in press) werden wir existierenden code für die automatische Bilderkennung auf 13 der 17 Arten anwenden: die Durchführung des Projekts ist jedoch nicht vom Erfolg des computer vision Einsatzes abhängig. Die Herbar-Methode kann lange Zeitreihen für Baumphänologie liefern und erlaubt es, in der Zeit zurück zu gehen und so Umfang und Richtung von organismischen Antworten auf den Klimawandel zu studieren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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