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SPP 1991:  Taxon-OMICS: Neue Herangehensweisen zur Entdeckung und Benennung von Arten und Biodiversität

Fachliche Zuordnung Biologie
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313688472
 
Taxonomie ist grundlegend für Erfassung und Verständnis von Änderungen in der Biodiversität, egal ob durch den Verlust von Arten, das Ankommen neuer Arten oder die Entdeckung bisher unbekannter Arten. Während der letzten 10 Jahre haben sich Taxonomie und Systematik stark geändert durch die zunehmende Bedeutung von DNA-basierten Daten. Diese Daten können gut ausgetauscht und in Datenbanken hinterlegt werden, was neue Ansätze für schnelle und verlässliche Identifizierung von Organismen ermöglicht. Zusammenarbeit bei der Bearbeitung von systematisch-taxonomischen Fragen hat einen großen Aufschwung genommen, auch über Organismengruppen hinweg. Gleichzeitig befinden wir uns in einer Zeit globalen Artenschwundes durch Habitat-Zerstörung. In diesem Schwerpunktprogramm (SPP) geht es darum, neue taxonomische Herangehensweisen zu entwickeln und zu testen für die Entdeckung, Benennung, Quantifizierung und Einordnung organismischer Diversität als unabdingbare Grundlage für ein wissenschaftliches Verstehen und den Schutz unserer natürlichen Umwelt. Nur mit einer standardisierten Benennung kann vorhandenes Wissen über bestimmte Taxa mit neuem Wissen verbunden werden.Dieser SPP umfasst drei Bereiche (i) Entdeckung und Abgrenzung von Arten oder anderen relevanten biologischen Einheiten; (ii) Beschleunigung des Identifikationsvorgangs, z.B. durch automatisierte Bestimmungs- oder Clustering-Werkzeuge, online-gestellte bildreiche Monographien oder andere neue Werkzeuge, angepasst an die jeweilige Organismengruppe; und (iii) effizientere oder neuartige Nutzung historischer oder lebender Specimina in Sammlungen für die Gewinnung genomischer, morphologischer oder anderer taxonomisch nützlicher Daten. Methoden, die angewandt und weiterentwickelt werden sollen umfassen computergestützte Bilderkennung, Erfassung innerer Merkmale durch Computer-Tomographie, Data-mining und Einsatz von Hochdurchsatz-Sequenzierung.Das Programm bringt Systematiker zusammen, die an Tieren, Pilzen, Pflanzen oder eukaryotischen Mikroorganismen arbeiten, aber durch die Anwendung ähnlicher Techniken, Analysemethoden und Konzepte voneinander profitieren können. Jährliche Treffen, auch mit internationalen Sprechern, werden dieses Ziel befördern und insbesondere dem Nachwuchs helfen, zukunftsweisend zu arbeiten. Kurzaufenthalte von Doktoranden in mehreren Arbeitsgruppen sind angestrebt, um das eigene Methodenspektrum zu verbreitern und um durch intellektuelle Herausforderung die hypothesen-getriebene Forschung in der Systematik zu stärken. Der SPP ist interdisziplinär angelegt, da die in ihm geförderten Forschergruppen Ansätze der Taxonomie, Computerwissenschaft, Bioinformatik und Didaktik (der Biologie) nutzen und weiterentwickeln. Deutsche Universitäten haben hervorragende Systematiker in ihren biologischen Fakultäten, an die sich dieses Programm richtet, denn es soll zur Stärkung der Systematik als Zweig biologischer Grundlagenforschung beitragen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Argentinien, Australien, Bolivien, Brasilien, China, Costa Rica, Ecuador, Georgien, Großbritannien, Indonesien, Irland, Italien, Kanada, Norwegen, Österreich, Portugal, Russische Föderation, Schweden, Tschechische Republik, USA

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