Detailseite
Projekt Druckansicht

Koordinationsfonds

Antragsteller Professor Dr. Dominik Begerow, seit 10/2020
Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 350584689
 
Taxonomie ist die Wissenschaft, die am unmittelbarsten für die Dokumentation und das Verständnis von Veränderungen der biologischen Vielfalt relevant ist, sei es aufgrund des Artenverlusts oder der Entdeckung neuer Arten. In den letzten fünfzehn Jahren hat sich dieses Gebiet aufgrund der Nutzung DNA-basierter Daten, die leicht gewonnen und geteilt werden können, stark verändert. Die Forschung in diesem Schwerpunktprogramm umfasst moderne taxonomische Ansätze zur Entdeckung, Benennung und Quantifizierung der organismischen Vielfalt als Grundlage für die Dokumentation, Bewertung und Entschärfung der Änderungen der Biodiversität. Die Forschung wird sich auf einen oder mehrere der folgenden Bereiche konzentrieren: (i) Entdeckung und Abgrenzung von Arten oder anderen evolvierenden Einheiten unter Verwendung moderner Ansätze, (ii) Beschleunigung des Benennungsprozesses und Erstellung aktualisierbarer Identifikationswerkzeuge, Beschreibungen, Klassifizierungen oder Monographien und (iii) effiziente oder neuartige Nutzung naturhistorischer Sammlungen durch automatisierte Bildanalyse, genetische oder genomische Daten aus historischen Proben oder lebenden Sammlungen oder neue Methoden zum Vergleichen und Quantifizieren von Merkmalen. Ansätze, die entwickelt und angewendet werden sollen, umfassen die automatische Identifizierung von Proben mit computerbasierten Bildanalysen oder Barcode-Ansätzen; neue Werkzeuge zur Nutzung interner morphologischer Merkmale wie Mikrocomputertomographie (Mikro-CT); und Bioinformatik zur Abgrenzung von Arten durch Hochdurchsatzsequenzierung (HTS). Die Phylogenetik entwickelt sich derzeit in Richtung HTS-Daten, wobei einige Sequenzierungsmethoden zusätzlich Allelinformationen liefern, die für koaleszenzbasierte phylogenetische Analysen auf Artenebene geeignet sind.Dieses Schwerpunktprogramm bringt Gruppen zusammen, die sich mit Phylogenien, Hybridarten oder öko-morphologischen Merkmalen befassen, die für die Taxonomie relevant sind, indem sie neuartige empirische oder analytische Methoden anwenden oder entwickeln. Forschung, die sich mit der Klärung der Bedeutung von Zehntausenden bestehender, aber schlecht typisierter Namen durch moderne Methoden befasst, wird ebenfalls berücksichtigt. Somit vereint das Schwerpunktprogramm Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit der Systematik / Taxonomie von Tieren, Pilzen, Pflanzen oder eukaryotischen Mikroorganismen befassen, und sucht nach einem Erfahrungsaustausch bei der Anwendung großer Datensätze der Systematik, die von der Feldarbeit bis zum Omics-basierten Ansätzen im Molekularlabor reichen – idealerweise anwendbar auf verschiedene Reiche der Organismen. Wir unterstützen ein umfassendes und integriertes Datenmanagement und entwickeln Standards für auffindbare, zugängliche, interoperable und wiederverwendbare taxonomische Daten (FAIR-Prinzipien).
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Ehemalige Antragstellerin Professorin Dr. Susanne Sabine Renner, bis 9/2020
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung