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Hells Bells - mikrobiell generierte Unterwasserspeleotheme aus Yucatan, Mexiko
Antragsteller
Professor Dr. Eberhard Frey; Professor Dr. Wolfgang Stinnesbeck
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 351362160
Im Rahmen unserer fortdauernden Untersuchungen an archäologischen und ökologischen Geoarchiven aus den Unterwasserhöhlen Yucatans entdeckten wir kürzlich in der wassergefüllten Doline von El Zapote und anderen tiefen Cenoten westlich von Puerto Morelos, Mexiko, einen bisher unbekannten Typ von Meter-großen hängenden Speläothemen. Diese konischen, nach unten divergierenden kalkigen Strukturen zeichnen sich durch Glocken- oder Trompeten-förmige Umrisse und runde, elliptische oder Hufeisen-förmige Querschnitte aus. Auf Grund ihrer glockenförmigen Morphologie und ihres Auftretens in einer lichtlosen und H2S-angereicherten Umgebung in Wassertiefen von 29-25 m, unmittelbar oberhalb der Halokline, verwenden wir hier den Begriff Hells Bell für diese Präzipitate. Auf Grund des exzentrischen apicoradialen Wachstums und der horizontal laminierten internen Textur vermuten wir, dass das Wachstum der Hells Bells mikrobiell gesteuert ist und Kalk vorzugsweise an der Unterseite der Kegel zur Abscheidung kommt. Wir schlagen vor, die Strukturen detailliert zu untersuchen, um Antworten über die Bildungsbedingungen, das Alter und die regionale Verbreitung der Hells Bells zu erhalten. Wir werden ebenfalls erste Untersuchungen über die Zusammensetzung der mikrobiellen Vergesellschaften durchführen, welche diese einzigartigen Speläotheme gebildet haben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Mexiko
Kooperationspartner
Dr. Arturo González González