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Bewertung der Inanspruchnahme biotischer und abiotischer Ressourcen im Mobilitätssektor -Entwicklung von Ökobilanz-kompatiblen Bewertungskriterien, -methoden und -konzepten

Fachliche Zuordnung Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 353450346
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das zentrale Ziel des DFG-Projekts „RessMob“ war, einen mit der Ökobilanzmethodik kompatiblen Ansatz zu erarbeiten, mit dem der Einsatz biotischer und abiotischer Ressourcen inklusive Wasser und Boden für Produkte bewertet werden kann. Daher wurden bestehende Methoden weiterentwickelt und auf diverse Mobilitätsoptionen (u.a. alternative Antriebe) angewendet. Im Projekt wurden die Bewertungsmethoden ESSENZ und SCARCE für abiotische Ressourcen weiterentwickelt. Auch wurde eine Systematik abgeleitet, um die ESSENZ-Methode und die BIRD-Methode (für biotische Ressourcen) zu einer konsistenten Bewertungsmethode zu vereinen. Es wurde ermittelt, dass für die Bewertung von Wasserverbrauch die AWARE-Methode und für Bodenqualität die LANCA-Methode am geeignetsten ist. In einer umfassenden Analyse zu bestehenden Ökobilanz-Studien für E-Mobilität wurde ermittelt, dass die Bewertung der Ressourcennutzung wenig adressiert ist, Elektro-Pkws höhere Einflüsse als Verbrennungsmotoren auf die Ressourcennutzung haben und für Batterien Lithium, Mangan, Kupfer und Nickel die größten Auswirkungen haben. Batterierecycling würde diese Auswirkungen stark reduzieren. Um die deutschen Klimaziele zu erreichen wäre eine starke Ausweitung der Elektromobilität notwendig, die die Nachfrage nach kritischen Ressourcen erhöhen würde. Die Verlagerung des Autoverkehrs auf ÖPNV und Fahrrad in Verbindung mit dem Einsatz alternativer Pkw-Antriebe würde den Anstieg des Bedarfs an kritischen Ressourcen begrenzen. Neben Pkws wurden auch die Herstellungs- und Nutzungsphase von Flugzeugen analysiert. In der Herstellungsphase hat der Motor aufgrund von Nickel, Titan und Niob- und Tantal-Legierungen die höchsten Auswirkungen. Bei der Verwendung von Leichtbaumaterialien verringert sich zwar die Kritikalität aber es wird ein insgesamt höherer Ressourcenverbrauch beobachtet. Da Niob eine wichtige Ressource ist, aber kein Ökobilanzdatensatz vorliegt, wurde dieser modelliert. Der Großteil der Treibhausgas-Emissionen der Nutzungsphase entstehen durch die Verbrennung von Flugkraftstoff (z.B. fossiles Jet A-1). Mittels einer Ökobilanz wurden sowohl biobasierte Kraftstoffe als auch synthetisch produziertes Kerosin auf Basis erneuerbarer Energien untersucht. Bei den biobasierten Kraftstoffen wurde zwar eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen festgestellt, jedoch eine deutliche Erhöhung in anderen Wirkungskategorien. Obwohl die Umweltauswirkungen von synthetisch produziertem Kerosin je nach Herstellungspfad erheblich variieren, wurde ein Layout identifiziert, dass in allen Wirkungskategorien ohne Zielkonflikte eine Reduktion erzielt. Somit wurde für synthetisch produziertes Kerosin ein größeres Potential als für Biokraftstoffe identifiziert, die Umweltauswirkungen zu reduzieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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