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Verarbeitung räumlicher Konfigurationen im visuellen Arbeitsgedächtnis
Antragsteller
Dr. Frank Papenmeier
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 357136437
Räumliche Konfigurationen tragen entscheidend zur Organisation von Informationen im visuellen Arbeitsgedächtnis bei. So verarbeiten Betrachter die räumliche Konfiguration mehrerer Objekte automatisch, selbst wenn sie die Positionen von Objekte unabhängig voneinander memorieren sollen. Dieses Projekt trägt zur theoretischen Einordnung der Bedeutung von räumlichen Konfigurationen für das visuelle Arbeitsgedächtnis bei und soll damit unser Verständnis über die Struktur des visuellen Arbeitsgedächtnisses erweitern. Um dieses Ziel zu erreichen, soll der Verarbeitungsmechanismus, der räumlichen Konfigurationseinflüssen im visuellen Arbeitsgedächtnis zugrunde liegt, experimentell untersucht werden.Hierzu werden folgende zwei Forschungsfragen bearbeitet:a.) Können räumliche Konfigurationen während der Memorierung aktualisiert werden? Zur Beantwortung dieser Frage werden Experimente zur Reorganisation der räumlichen Gesamtkonfiguration auf Teilkonfigurationen während der Memorierung (Experimentallinie Reorganisation) und Experimente zur Aktualisierung der perspektivenabhängigen Repräsentation räumlicher Konfigurationen auf neue Perspektiven durch Eigenbewegung und Szenenrotation während der Memorierung (Experimentallinie Rotation) durchgeführt. Durch die Bearbeitung dieser Forschungsfrage soll geklärt werden, ob räumliche Konfigurationen allein die Enkodierung von Informationen bestimmen oder auch eine Bedeutung für die aktive Memorierung von Informationen im visuellen Arbeitsgedächtnis aufweisen.b) Bei der Betrachtung der Literatur fällt auf, dass sich Konfigurations- und Kontexteinflüsse nicht nur für räumliche Konfigurationen, sondern auch in vielen weiteren Paradigmen zeigen. Liegen den über paradigmengrenzen hinweg existierenden Konfigurations- und Kontexteffekten gemeinsame Verarbeitungsmechanismen zugrunde? Mit der Methode der individuellen Unterschiede werden funktionale Zusammenhänge von Konfigurations- und Kontexteffekten über mehrere Paradigmen hinweg untersucht (Experimentallinie Cross-Paradigmen). Die Beantwortung dieser Frage ermöglicht die theoretische Einordnung und Abgrenzung verschiedener Konfiguration- und Kontexteffekte und wird dadurch zur theoretischen Einordnung räumlicher Konfigurationseffekte beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professor Dr. Markus Huff; Professor Dr. Stephan Schwan