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Prozessmodell zum systematischen Wissenstransfer im Werkzeugbau
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Günther Schuh
Fachliche Zuordnung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Produktionsautomatisierung und Montagetechnik
Produktionsautomatisierung und Montagetechnik
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 362536663
Obwohl der Einsatz von systematischem Wissensmanagement damit heutzutage selbstverständlich genutzt werden müsste, wird die Thematik bislang nicht durchgängig erfolgreich in der Praxis adressiert. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sehen sich bei der Einführung von systematischem Wissensmanagement mit Schwierigkeiten aufgrund der vermeintlich hohen Kosten gepaart mit einem umfangreichen Zeitaufwand konfrontiert. Aus dem Bereich der KMU treffen speziell den deutschen Werkzeugbau die beschriebenen Entwicklungen. Der Werkzeugbau zählt durch seine Schlüsselstellung als Bindeglied zwischen Produktentwicklung und Serienfertigung zu den wichtigsten Industriebranchen im produzierenden Gewerbe. Der Werkzeugbau am Hochlohnstandort Deutschland ist daher unter Druck weitere Potenziale zu erschließen, um in dem dynamischen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Weitere Herausforderungen im Werkzeugbau sind die zunehmende Produktvielfalt und kürzer werdende Produktlebenszyklen. Diese Herausforderungen erfordern schnelle Entscheidungen in Geschäftsprozessen, die gewonnene Erfahrungen bestmöglichst berücksichtigen. Der Werkzeugbau kann diesen Herausforderungen mittels einer Prozessorientierung unter Einbezug der Ressource Wissen begegnen. Die Mitarbeiter im Werkzeugbau verfügen über sehr viel Erfahrungswissen in Ihren Aufgabengebieten, aber ein Austausch zwischen Abteilungen entlang der Prozesskette findet nicht systematisch statt. Aufgrund geringer Stückzahlen und einer hohen Komplexität des Aufgabenumfangs je Mitarbeiter wiederholen sich Tätigkeiten seltener als in der Serienproduktion. Lerneffekte aus Tätigkeiten erfolgen daher langsamer und bleiben vor allem lokal auf einzelne Mitarbeiter beschränkt. Eine zusätzliche Hürde zur Erzielung von Lerneffekten liegt in der zunehmenden Kollaboration von Unternehmen, um ein Produkt zu erstellen. Dies begründet sich aus der stärkeren Fokussierung einzelner Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen, sodass mehr Leistungen von Kollaborationspartnern bezogen werden müssen. Der Fokus dieses Forschungsvorhabens liegt daher auf dem Bereich Wissenstransfer als ein Teilbereich des Wissensmanagements. Der dazu erforderliche systematische Wissenstransfer soll daher in diesem Forschungsvorhaben für die Werkzeugbaubranche erarbeitet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen