Detailseite
Projekt Druckansicht

Entwicklung eines integrierten Planungsansatzes zur betrieblichen Standortplanung und der unternehmensseitigen Beeinflussung der Standortqualität unter Berücksichtigung dynamischer Standortentwicklungen in Metropolregionen (MetroPlant)

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 377799823
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Projekt wurden zunächst 122 Vertreter von Unternehmen, Kommunen sowie Industrie- und Handelskammern aus verschiedenen deutschen Metropolregionen zur betrieblichen Standortplanung und -entwicklung auf regionaler Betrachtungsebene befragt. Mithilfe quantitativer Fragebögen und qualitativer Experteninterviews gelang es, die unternehmensseitige und kommunale Beeinflussbarkeit regionaler Standortfaktoren zu bewerten, geeignete Maßnahmen zur Entwicklung von Standortfaktorausprägungen zu identifizieren sowie die in dem Kontext auftretenden Wechselwirkungen zwischen regionalen Standortfaktoren zu quantifizieren. Die wichtigsten Erkenntnisse der umfassenden empirischen Studie sind, dass die Qualität regionaler Standortfaktoren (teils maßgeblich) von Unternehmen beeinflusst werden kann, sie hierzu in der Praxis ganz unterschiedliche Entwicklungsmaßnahmen proaktiv ergreifen und dabei für gewöhnlich eine Reihe direkter sowie indirekter Wechselwirkungen zwischen regionalen Standortfaktoren berücksichtigt werden müssen. Basierend auf der empirischen Grundlage erfolgte die Entwicklung eines neuartigen Planungsansatzes für Unternehmen zur regionalen Standortplanung und - entwicklung. Der entwickelte betriebliche Planungsansatz besteht aus einem Bewertungs- und einem Entscheidungsmodell. Das Bewertungsmodell ermöglicht ein Quantifizieren der Qualität potenzieller Standorte. Es dient dem systematischen Abgleich unternehmensindividueller Anforderungen mit den gegebenen Ausprägungen eines Standorts mit Blick auf mehrere regionale Standortfaktoren. Mithilfe des Entscheidungsmodells werden Unternehmen konkrete Entscheidungsempfehlungen zur Auswahl eines Standorts und seiner optimalen Entwicklung über die Zeit gegeben. Die Maßnahmenallokation erfolgt unter Berücksichtigung unternehmensexterner, von Kommunen geplanten Standortentwicklungen. Die Potenziale des entwickelten Planungsansatzes zur integrierten Standortplanung und -entwicklung wurden u.a. im Rahmen von Workshops mit Vertretern standortsuchender Unternehmen analysiert. In dem Zuge wurde zum einen demonstriert, dass der neuartige Planungsansatz bestehenden Methoden zur betrieblichen Standortplanung in der Literatur eindeutig überlegen ist, da er in langfristig vorteilhafteren Standortentscheidungen resultiert. Zum anderen wurde das große Potenzial für künftige Anwendungen des betrieblichen Planungsansatzes in der Praxis demonstriert, das von den am Workshop teilnehmenden Unternehmensvertretern bestätigt wurde. Der in MetroPlant im Bereich der betrieblichen Standortplanung erreichte Forschungsstand zeigte einen konkreten Forschungsbedarf, der in den nachstehenden drei Aspekten bestand: (1) Der belastbaren Bewertung von Standortstrukturen durch Unternehmen; (2) Der ganzheitlichen Aufnahme unternehmensseitiger Standortanforderungen durch Kommunen; (3) Der Entscheidungsverzahnung von Unternehmen und Kommunen im Kontext regionaler Standortentscheidungen. Die in MetroPlant aufgezeigte Forschungslücke sollte im Rahmen des anknüpfenden DFG-Erkenntnistransferprojekts TransferMetroPlant adressiert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung