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MENSO - Moderatoren der Effekte von Narzissmus auf soziale Kriterien

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 380954476
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dieses Forschungsprogramm zielte auf ein besseres Verständnis der Folgen von Narzissmus für Interaktionspartner und die Gesellschaft ab und konzentrierte sich hierbei auf potenziell moderierende Faktoren. Es wurden zwei Klassen solch moderierender Faktoren betrachtet, objektive Qualitäten (Teilprojekt 1) und situative Umstände (Teilprojekt 2). In Teilprojekt 1 wurde die Hypothese getestet, dass der Erfolg von Narzissten beim Erreichen der gewünschten sozialen Ziele davon abhängt, inwiefern sie objektive Qualitäten besitzen, die für das Erreichen dieser Ziele notwendig sind. Hierbei wurde in drei Studien untersucht, ob Narzissten bei der Erlangung von Reichtum besonders erfolgreich sind, wenn sie intelligent sind, ob sie bei der Erlangung von sozialem Einfluss besonders erfolgreich sind, wenn sie über sozio-emotionale Fähigkeiten verfügen und ob sie besonders anziehend auf potentielle romantische Partner wirken, wenn sie physisch attraktiv sind. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass das narzisstische Bedürfnis nach Bewunderung dann besonders stark positiv mit Einkommen und Berufsprestige verbunden ist, wenn auch die verbale Intelligenz hoch ausgeprägt ist. Die Kombination aus hohem Narzissmus und einem hohen verbalen IQ scheint demnach besonders vorteilhaft im Arbeitskontext zu sein. In Teilprojekt 2, welches sich mit der moderierenden Rolle situativer Faktoren befasste, wurde eine Intergruppensituation untersucht und getestet, ob Narzissten von Mitgliedern ihrer Ingroup positiver bewertet werden als von Mitgliedern einer konkurrierenden Outgroup. Es wurde eine große und umfassende präregistrierte Round-Robin-Studie durchgeführt, in welcher diese Hypothese nicht bestätigt werden konnte. Die gewonnenen Daten konnten jedoch ebenfalls für eine umfassende Analyse von Attributionen genutzt werden und hierbei hat sich gezeigt, dass Personen mit einem hohen narzisstischen Bedürfnis nach Bewunderung verschiedene Formen von eigennützigen Attributionen an den Tag legten. Schließlich wurden in sechs Studien die Zusammenhänge zwischen Narzissmus und Prosozialität untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien deuten darauf hin, dass das selbstberichtete und das objektiv beobachtete prosoziale Verhalten von Narzissten häufig auseinanderklaffen. Insgesamt werfen diese Ergebnisse ein neues Licht auf die intra- und interpersonellen Dynamiken, welche dem Merkmal Narzissmus zugrunde liegen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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