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Untersuchungen zur quantitativen und qualitativen Beeinflussung des ruminalen Stickstoffumsatzes und der ruminalen Bakterienpopulation durch Luzernesilagen mit unterschiedlich zusammengesetzten Stickstofffraktionen

Fachliche Zuordnung Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386697032
 
Luzernesilage ist in der Wiederkäuerernährung ein Grobfuttermittel mit einem erheblichen ökologischen und ernährungsphysiologischen Potential. Bereits vor dem eigentlichen Prozess der Silierung finden jedoch umfangreiche Stoffumsetzungen in Pflanzenmaterial statt, die maßgeblich durch die Anwelkbedingungen beeinflusst werden können und einen erheblichen Einfluss auf die Rohproteinbeschaffenheit der erzeugten Silage haben. Ungleiche Anwelkbedingungen führen bei Grassilagen dazu, dass in einigen Silagen ein hoher Anteil an Reinprotein erhalten bleibt, während der Abbau bei anderen bereits während des Anwelkens sehr weit fortschreitet und die Anteile an Nichtprotein-Stickstoff (N) stark ansteigen. Wir vermuten, dass ähnliche Vorgänge auch bei Luzernesilage auftreten und die Qualität selbiger erheblich beeinflussen. Auf Grund der gegenseitigen Abhängigkeit des ruminalen N- und Kohlenhydratstoffwechsel ist davon auszugehen, dass die unterschiedliche Zusammensetzung der N-Fraktionen zu weitreichenden Veränderungen im ruminalen Stoffwechsel führt. Im beantragten Vorhaben sollen durch ungleiche Anwelkbedingungen Luzernesilagen mit unterschiedlich zusammenesetzten N-Fraktionen erzeugt werden. Nach einer umfangreichen chemischen Charakterisierung dieser Silagen werden dann mit Hilfe eines seminkontinuierlichen Langzeitsimulationssystems die Effekte dieser Silagen sowohl auf den ruminalen N- als auch den Kohlenhydratstoffwechsel untersucht. Da es auf Grund des unterschiedlichen Substratangebots vermutlich zu Verschiebungen innerhalb der ruminalen Mikroorganismenpopulation kommt, werden außerdem gezielt Proben entnommen, um diese Veränderungen mittels molekulargenetischer Untersuchungen nachvollziehen zu können. Insbesondere Silagevarianten mit hohen Anteilen an freien Aminosäuren könnten das Wachstum aminosäurefermentierender Spezies fördern und zu einer Erhöhung des N-Turnovers mit weniger effizienter mikrobieller Rohproteinsynthese führen. Die Ergebnisse dieses Vorhaben werden maßgeblich zum Wissen um die Silierung beitragen. Bereits während des Anwelkens könnte die spätere Qualität von Luzernesilagen zielgerichtet beeinflusst werden. So könnten Luzernesilagen erzeugt werden, die eine effiziente mikrobielle Rohproteinsynthese im Pansen sichern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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