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FOR 2734: Krisengefüge der Künste: Institutionelle Transformationsdynamiken in den darstellenden Künsten der Gegenwart
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387849349
Vorliegender Fortsetzungsantrag resümiert die gemeinsame Forschungsarbeit der ersten 24 Monate und beschreibt das Arbeitsprogramm für die Jahre 2021-2024 (36 Monate). Die ortsverteilte Forschungsgruppe befasst sich mit dem Begriff der ‚Krise‘ in den darstellenden Künsten Deutschlands mit besonderem Fokus auf die öffentlich getragenen Sprech- und Musiktheater sowie die Freie Szene. Das Projekt versteht unter ‘Krisengefüge’ ein Bündel von endogenen und exogenen Faktoren, die institutionelle Veränderungen auslösen. Im Sinn des Krisengefüges werden nicht nur Diskurse, sondern konkret ökonomische, soziale, historische, kulturpolitische und ästhetische Handlungsfelder benannt. Dieses Gefüge interdisziplinär und multiperspektivisch näher zu bestimmen, steht im Zentrum des Forschungsvorhabens. Dabei besteht ein weiteres Projektziel in der Entwicklung einer operationalisierbaren institutionentheoretischen Perspektive auf die darstellenden Künste. Die Forschungsgruppe setzt sich aus Teilprojekten von Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Kulturmanagement, Arbeits- und Politikwissenschaft zusammen. Die zweite Förderphase steht im Zeichen signifikanter Änderungen für die Gruppe. Erstens wird mit einer Erweiterung der Untersuchungsbeispiele auf mehrere europäische Nachbarländer eine Internationalisierung der Forschungsperspektive angestrebt. Zweitens werden die Forschungsfelder neu geordnet: neu sind die Themen (De-)Legitimation und Governance als transformationsdynamischer Faktor, die die früheren Forschungsfelder A (Enkulturative Brüche im Zeichen des Demographischen Wandels) und B (Pluralisierung von Öffentlichkeit) ersetzen. Weiterhin zentral bleiben die Felder C (Heterogenisierung von Arbeit) und D (Ästhetische Neu-Formatierung). Drittens will die Forschungsgruppe der aufgrund der Corona-Pandemie im März 2020 beschlossenen Schließung aller Theater Rechnung tragen. Die Forschungsgruppe geht von der Annahme aus, dass die bereits bestehenden institutionellen Krisenfaktoren durch die Corona-Krise verstärkt werden. Die FOR plant deshalb ihre Forschungsarbeit den veränderten Umständen dahingehend anzupassen, mit Hilfe eines Querschnittsprojekts diese Auswirkungen in den nächsten drei Jahren genau zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Projekte
- Chancengerechte Teilhabe an öffentlich geförderten Theatern – Theater Governance und Audience Development Strategien in Deutschland, Frankreich und England (Antragstellerin Mandel, Birgit )
- Die dritte Ebene: Musiktheatervermittlung und strukturelle Abhängigkeiten (Antragsteller Balme, Christopher )
- Dynamiken von Institutionalisierung im Freien Musik(alischen) Theater (Antragsteller Mungen, Anno )
- Europäischer Theaternachwuchs: Regieausbildung im Wandel (Antragsteller Siegmund, Gerald )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Balme, Christopher )
- Markt als Krise: Institutioneller Wandel und Krisendiskurse in der Freien Theaterszene (Antragstellerinnen / Antragsteller Haunschild, Axel ; Schößler, Franziska )
- Markt als Krise: Internationalisierung des Freien Theaters in Deutschland – Förderökonomie, Kooperationsräume, Ästhetiken (Antragsteller Haunschild, Axel ; Roselt, Jens )
- Outside the Box: Ästhetische Neu-Formatierung an öffentlich getragenen Theatern im Anschluss an die pandemiebedingten Schließungen 2020 in Deutschland, Großbritannien und der Schweiz (Antragstellerin Michaels, Bianca )
- Was für ein Theater? Eine vergleichende Untersuchung der öffentlichen Theater in Deutschland, Österreich und der Schweiz – eine Analyse ihrer kulturpolitischen Funktionszuweisung (Cultural Governance) sowie ihrer Leitungs- und Führungsstrukturen (Corporate Governance) (Antragstellerin Zimmer, Annette )
Sprecher
Professor Dr. Christopher Balme