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Polar vertebrates from the Early Cretaceous of Yakutia (Russia)

Subject Area Palaeontology
Term from 2017 to 2021
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 387857323
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

Die subpolare (Paläolatitude 62‐65,5° N) unterkretazische (Berrias‐Barreme) Lokalität Teete in Jakutien (Russland) hat eine diverse Wirbeltier‐Assoziation geliefert. Die Mammaliamorphen (Säugetiere i. w. S.) sind durch einen Tritylodontier (Stereognathus kolossovi), einen Euharamiyiden (Cryoharamiya tarda), zwei Docodonten (Khorotherium yakutense und gen. et sp. indet.), sowie den gobiconodontiden Eutriconodonten Sangarotherium aquilonium vertreten. Dies sind die nördlichsten bekannten mesozoischen Säugetiere Asiens. Die Säugerassoziation von Teete entspricht mit einem Vorherrschen von Docodonten dem generellen Bild zentral‐ und ostasiatischer Lokalitäten; im Gegensatz zu Ostasien fehlen Stammlinienvertreter der modernen Säugetiere (Theria) in Teete allerdings. Neben Mammaliamorphen konnten Reste von palaeonisciden und amiiden Fischen, Stamm‐ und Kronengruppen‐Salamandern, paramacellodiden Eidechsen, Choristoderen, mesochelydiden Schildkröten, sowie von verschiedenen Dinosaurier‐Gruppen: Sauropoden (Macronaria), Theropoden, Ornithischia und Stegosauria nachgewiesen werden. Die Nachweise von Zähnen juveniler Sauropoden und Stegosaurier (von diesen auch postcraniale Knochen) zeigen, dass sich diese in den hohen Breiten fortpflanzten und möglicherweise ganzjährig dort lebten. Die relativ kurze Zahnbildungsdauer (95 Tage) bei den Stegosauriern kann als eine Anpassung an die subpolaren klimatischen Verhältnisse interpretiert werden. Knochenhistologische Untersuchungen an Amphibien zeigen allerdings keine wesentlichen Abweichungen von denen aus niedrigeren Breiten, abgesehen von etwas deutlicher ausgeprägten Wachstumslinien. Dies kann als Hinweis auf eine starke Saisonalität des Klimas gewertet werden. Die thermophilen Krokodile fehlen und werden ökologisch von Choristoderen vertreten. Die – wenn auch seltene – Präsenz von Schildkröten zeigt ein warmgemäßigtes Klima mit einer Jahres‐Durchschnittstemperatur von knapp unter 14° C an, die zu niedrig für Krokodile, jedoch ausreichend für Schildkröten war. Obwohl frühere palynologische Untersuchungen die Sedimente in die Unterkreide stellen, hat die Wirbeltier‐Assoziation von Teete ein eher oberjurassisches Gepräge. Da wir bisher keine neuen palynologischen Daten gewinnen konnten, muss offen bleiben, ob es sich bei der Region möglichweise um ein Reliktareal für jurassische Faunenelemente gehandelt hat, wie von den russischen Kollegen angenommen.

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