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Value for Money? Kooperation und Konkurrenz im Human Genome Mapping Project
Antragstellerin
Professorin Dr. Kärin Nickelsen
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316001474
Das Human Genome Project (HGP) zur Kartierung und Sequenzierung des menschlichen Genoms steht paradigmatisch für den Wandel der Lebenswissenschaften im späten 20. Jh., in ein kooperativ sowie kompetitiv geprägtes Forschungsfeld in enger Beziehung zu politischen und ökonomischen Interessen. Das Projekt fokussiert auf die wenig beachtete, aber hochrelevante Genomforschung in Großbritannien. In der ersten Phase der Forschungsgruppe ging es um die Aushandlung kooperativer Praktiken und Konventionen im HGP vor dem Hintergrund steigender Rivalitäten; dies geschah v.a. mit Blick auf die Gruppe um John Sulston (Cambridge/Hinxton) in ihrer transatlantischen Kooperation sowie die globale Human Genome Organisation (HUGO). In der zweiten Phase richten wir nun den Blick auf das britische Human Genome Mapping Project (HGMP), ein koordinierter Verbund, der mit dem HGP eng verknüpft war. John Sulston spielte auch hier eine wichtige Rolle, die treibende Kraft des HGMP war indessen Sydney Brenner. Das Projekt untersucht, inwieweit es Brenner und anderen gelang, trotz wissenschaftlicher Konkurrenz zwischen Arbeitsgruppen und Standorten eine kooperativ koordinierte Forschung im Netzwerk zu etablieren; und ob wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Faktoren dieses Gleichgewicht und damit ggf. epistemische Ziele und Prioritäten beeinflussten. Im Großbritannien der 1980/90er Jahre, das einen grundlegenden Umbau des Wissenschaftssystems erfuhr, lässt sich dies besonders plastisch beobachten. Die resultierende Dynamik untersucht das Projekt auf Mikro- und Meso-Ebene des Verbundes.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2553:
Kooperation und Konkurrenz in der Wissenschaft