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FOR 2553:  Kooperation und Konkurrenz in der Wissenschaft

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316001474
 
Die beantragte Forschergruppe will für das gesellschaftliche Feld "Wissenschaft" das Spannungsverhältnis von Konkurrenz und Kooperation im Zeitraum der 1970er bis 1990er Jahre ausleuchten. "Konkurrenz" gilt für diese Dekaden häufig unhinterfragt als Motor der Wissenschaft; doch unterliegt dies dem Paradox, dass ihre Akteure nur dann konkurrenzfähig sind, wenn sie zugleich in kooperative Strukturen eingebunden sind. Die resultierenden Konfigurationen sind dabei prekär: Die Kooperationspartner von heute sind potentiell die Konkurrenten von morgen und umgekehrt. An ausgewählten Beispielen werden die hieraus resultierenden Interaktionsdynamiken verfolgt, um die ihnen zugrundeliegenden Konventionen und Mechanismen besser zu verstehen. Ferner werden das Selbstverständnis und die Rollenbilder wissenschaftlicher und wissenschaftspolitischer Akteure, die Auswirkung der zunehmenden Verflechtung von Wissenschaft, Politik und Ökonomie, die Präge- oder gar Durchschlagskraft bestimmter politischer Konstellationen sowie die Bildung neuer transnationaler Netzwerke der Wissenschaft untersucht. Auch epistemische Effekte kooperativer und kompetitiver Konfigurationen werden in den Blick genommen. Wissenschaftshistorische Ansätze, die auf eine Dechiffrierung und Dekonstruktion von Akteurshandeln und Deutungsmustern zielen, verbinden sich mit einem kritisch-aufklärerischen Impetus: Kooperations- und Konkurrenzverhältnisse in der Wissenschaft sind einer Gestaltung zugänglich, und wissenschaftliche Akteure sollten sich der Konsequenzen von Entscheidungen in diesem Prozess bewusst werden.
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