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Komparative Mehrebenenanalyse der Diskrepanz zwischen Arbeitsanforderungen und Qualifikation (job-skill mismatch) zwischen hochqualifizierten Migranten und Einheimischen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389351410
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die erfolgreiche Integration von hochqualifizierten Einheimischen als auch Migrant:innen gewinnt durch demografische Veränderungen und auftretende Fachkräftemängel immer mehr an Bedeutung. Die bisherige Forschung zur Integration von Migrant:innen zeigt jedoch, dass diese meistens schlechter auf dem Arbeitsmarkt integriert sind: Migrant:innen verdienen weniger, weisen höhere Arbeitslosenquoten auf und sind häufiger überqualifiziert. Löhne, Arbeitslosigkeit und Überqualifizierung sind Indikatoren für die Arbeitsmarktintegration. Im Projekt „Komparative Mehrebenenanalyse der Diskrepanz zwischen Arbeitsanforderungen und Qualifikation zwischen hochqualifizierten Migranten und Einheimischen“ haben wir den Indikator Überqualifizierung genauer untersucht. Wir sind den Fragen nachgegangen in welchem Umfang hochqualifizierte Migrant:innen überqualifiziert sind und warum sie häufiger als hochqualifizierte Deutsche überqualifiziert sind. Deskriptive Analysen des EU-LFS zeigen, dass sowohl die Anteile an Überqualifizierung bei Einheimischen als auch bei Migrant:innen in den meisten europäischen Ländern über das letzte Jahrzehnt gestiegen sind. Während sich in Deutschland der Anteil an überqualifizierten Einheimischen verringerte, stieg der Anteil an überqualifizierten Migrant:innen. Unter Kontrolle der Bildung, Arbeitsplatzeigenschaften und Kontrollvariablen zeigt sich mit den Mikrozensus Daten von 2015/2016, dass hochqualifizierte Migranten wahrscheinlicher von Überqualifizierung betroffen sind als männliche hochqualifizierte Einheimische. Diese Effekte variieren zwischen Migrantengruppen. Spätaussiedler, Türken und osteuropäische Migranten sind häufiger von Überqualifizierung betroffen als Einheimische. Die Unterschiede zwischen Einheimischen und den Migrantengruppen können zu einem großen Teil durch im Ausland erworbene Bildungsabschlüsse erklärt werden. Obwohl hochqualifizierte Migranten häufiger in Jobs mit weniger attraktiven Arbeitsplatzeigenschaften, wie Schichtarbeit, Sonntagsarbeit und befristete Verträge arbeiten, erklären die Arbeitseigenschaften das allgemeine Phänomen Überqualifizierung, nicht aber die Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit, überqualifiziert zu sein zwischen hochgebildeten Einheimischen und Migranten.

 
 

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