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Alltagsweltbild und Naiver Realismus

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389518284
 
Im Alltag gehen wir davon aus, dass es gewöhnliche Objekte wie Personen, Tische und Steine gibt, die bestimmte Eigenschaften wie z. B. Farbe und Form besitzen und in vielfältigen kausalen Beziehungen zueinander stehen. Auch gehen wir davon aus, dass es diese Alltagsgegenstände unabhängig von uns gibt, dass sie uns unmittelbar in der visuellen Erfahrung zugänglich sind und dass wir auf der Grundlage unserer visuellen Erfahrung Überzeugungen über sie rechtfertigen können. Grundlegende Annahmen wie diese bilden den Kern der Menge von (expliziten und impliziten) Überzeugungen, die wir im Folgenden als Alltagsweltbild bezeichnen möchten.Dieses Projekt wird seinen Ausgang zum einen von grundlegenden, im Alltagsweltbild enthaltenen ontologischen und metaphysischen Annahmen über die materielle Welt nehmen, zum anderen von grundlegenden, im Alltagsweltbild enthaltenen Annahmen über visuelle Erfahrung. Es sollen zwei Theorien untersucht werden, die den jeweiligen Annahmen gerecht zu werden versuchen: der metaphysische Naive Realismus einerseits und der erfahrungstheoretische Naive Realismus andererseits. Der metaphysische Naive Realismus, so soll gezeigt werden, ist erfolgreich als theoretische Beschreibung der ontologischen und metaphysischen Annahmen des Alltagsweltbildes, stößt allerdings an seine Grenzen, da er - entgegen einer weit verbreiteten Ansicht - vor dem Hintergrund des aktuellen Standes naturwissenschaftlicher Forschung inkompatibel mit einer Metaphysik und Ontologie der materiellen Welt ist. Untersucht werden soll, ob wenigstens Elemente einer naiv-realistischen Metaphysik/Ontologie mit dem aktuellen Stand naturwissenschaftlicher Forschung kompatibel sind. Der erfahrungstheoretische Naive Realismus andererseits scheitert bereits an der angemessenen theoretischen Beschreibung einiger wesentlicher Annahmen des Alltagsweltbildes bezüglich unserer visuellen Erfahrung. Es lässt sich daher zeigen, dass er schon innerhalb der Grenzen unangemessen ist, die der Theoriebildung durch das Alltagsweltbild vorgegeben sind. Deshalb gilt es eine Theorie visueller Erfahrung zu entwickeln, die den alltäglichen Annahmen über visuelle Erfahrung gerecht wird, und dabei zu untersuchen, ob Elemente einer naiv-realistischen Konzeption visueller Erfahrung in die resultierende Theorie integriert werden können.Das Gesamtprojekt gliedert sich somit in folgende zwei Teilprojekte:(a) Alltagsweltbild und metaphysischer Naiver Realismus(b) Alltagsweltbild und erfahrungstheoretischer Naiver Realismus
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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