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Dynamische Unsicherheitsschocks, Vertreterkosten und länderübergreifendes Investitionsverhalten: Ein Vergleich zwischen U.S. und Europäischen Wirtschaften

Antragsteller Dr. Johannes Strobel
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390218520
 
Vor dem Hintergrund der vergangenen wirtschaftlichen Krisen, verweist die sich mit Unsicherheitsschocks und makroökonomischen Fluktuationen befassende Literatur auf Finanzmarktfriktionen als zusätzlichen Mechanismus, der gemeinsam mit Unsicherheitsschocks die Wirtschaft beeinflusst. Dabei stehen derzeit zwei Debatten im Vordergrund: Können Unsicherheitsschocks auch quantitativ reale aggregierte Fluktuationen zu erklären, und bilden Modelle mit Unsicherheitsschocks die Prozyklizität von Konsum ab? Die Literatur ist geteilt bezüglich der Effekte und dem Propagierungsmechanismus von Unsicherheit und aggregierten Fluktuationen.Dieses Forschungsstipendium verfolgt drei Ziele. Erstens, die eben aufgeworfenen Fragen betreffend, schlage ich einen neuen Ansatz zur Modellierung von Unsicherheitsschocks vor, welcher auf empirischen Ergebnissen basiert. Der bisherige Modellierungsansatz basiert in den meisten Fällen auf der Annahme, Unsicherheitsschocks entfalten sich analog zu Produktivitätsschocks. Die empirischen Unsicherheitsproxies wachsen jedoch an und fallen über die Zeit hinweg, d.h. sie weisen einen parabolen Verlauf auf, was jedoch noch nicht von der Literatur berücksichtigt wurde.Das zweite Ziel ist die Analyse des Kreditkanals auf das Investitionsverhalten in den U.S. und dem Euro Gebiet. Um die Unterschiede zwischen dem Finanzsektor der Vereinigten Staaten und dem Euro Gebiet hervorzuheben, konzentriere ich mich auf zwei Schlüsselkomponenten der Kreditvergabe: Der Risikoprämie von Bankkrediten und der Konkursrate. Das Ziel dieser Analyse ist somit die Antwort auf die Frage, "Wie wirken sich Unterschiede im Kreditkanal auf das Investitionsverhalten in den U.S. und dem Euro Gebiet aus?" Ich vergleiche die U.S. und das Euro Gebiet, da bereits gezeigt wurde, dass diese Wirtschaften ähnliche Konjunkturzyklen aufweisen, jedoch unterschiedlich in ihren Finanzstrukturen sind. Ich betrachte in dieser Analyse Österreich, Irland und Spanien als repräsentative Staaten des Euro-Raums, da in diesen Staaten verschiedene Rechtssysteme gelten und entweder für eine sehr niedrige Konkursrate (z.B. Spanien) oder eine hohe Risikoprämie (z.B. Irland) bekannt sind.Drittens, schlage ich einen neuen Ansatz zur Modellierung des Kreditkanals vor. Die Literatur, welche sich mit der Verstärkung von Schocks durch den Finanzmarkt beschäftigt ("Finanzieller Akzelerator") beschäftigt sich mit der Frage, "können Kreditbeschränkungen und (oder) asymmetrische Information zwischen Unternehmern und Finanzintermediären Konjunkturzyklen verstärken und verlängern?" Allerdings hat die vergangene Wirtschaftskrise deutlich die Kreditmarktfriktionen in Zusammenhang mit Haushaltskrediten gezeigt.Daher ist das Ziel einen Vertrag zwischen Haushalten und Finanzintermediären zu modellieren, der optimal für die Haushalte ist, und nicht nur auf einer ad-hoc Annahme beruht wie meistens in der bisherigen Literatur.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Kanada
 
 

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