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Eine korpusbasierte Untersuchung der Mundbilder und des Fingeralphabets in der Russischen Gebärdensprache: Beschreibung und Implikationen für den intermodalen Sprachkontakt

Antragstellerin Dr. Anastasia Bauer
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391074016
 
Der permanente enge Kontakt mit dem gesprochenen/geschriebenen Russischen ist in besonderer Weise prägend für die Russische Gebärdensprache (RSL) und hinterlässt tiefe Spuren im Sprachsystem der Gebärdensprache. Die zu untersuchende Gebärdensprache ist bisher, verglichen mit anderen europäischen oder nordamerikanischen Gebärdensprachen, völlig unzureichend dokumentiert und erforscht. Es gibt bislang nur wenige Studien zur Grammatik der RSL und über den Gebrauch von Mundbildern oder des Fingeralphabets nichts ist bekannt.Übergreifendes Ziel dieses Projektes ist es diese zwei Phänomene in der RSL erstmalig zu beschreiben und zu der laufenden Debatte über den umstrittenen linguistischen Status der Mundbilder und des Fingeralphabets beizutragen. In Bezug auf das Fingeralphabet geht es um die Frage, ob die buchstabierten Formen fremde Elemente sind oder sich bereits durch bestimmte Prozesse den Erfordernissen gebärdensprachlicher Phonetik angepasst haben. Was die Mundbilder angeht, so bleibt es noch zu klären ob es Online-code-blending-Elemente oder die integralen Bestendteile der Gebärdensprache sind. Diese empirische Studie basiert auf Daten des unlängst entstandenen RSL-Korpus (2012-2015, Staatliche Technische Universität Novosibirsk, Russland). Das Korpus enthält über 100.000 Gebärden, aufgenommen in 230 Videos mit 59 gehörlosen RSL-Nutzern. Die Ergebnisse des Projekts werden entscheidend zur Dokumentation dieser wenig erforschten Gebärdensprache beitragen und somit unser Wissen über die Diversität der Gebärdensprachen erhöhen. Zudem werden die Implikationen unserer Forschungsergebnisse essentiell sein die theoretische Modellierung der beiden Phänomene.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Russische Föderation
Kooperationspartnerin Dr. Svetlana Burkova
 
 

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