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Ivermectin gegen Malaria: ein One-Health Ansatz über die kombinierte Behandlung des Menschen und seinen umgebenden Nutztieren bei Minimierung ökologischer Nebeneffekte

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Bodenwissenschaften
Ökologie der Landnutzung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391368017
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ausweichen der anthropophilen Anopheles-Mücke als Malaria-Vektor auf den Menschen umgebende Nutztiere trägt zur fortwährenden Krankheitsausbreitung in Westafrika bei. In ANIVERMATE wurden in Burkina Faso Rinder mit dem für Mücken tödlichen Endectozid Ivermectin in einer Retard-Formulierung behandelt, um die Vektorkontrolle zu verbessern und gleichzeitig das Tierwohl zu steigern. Dabei wurden mögliche Auswirkungen auf Boden- und Umweltgesundheit durch das unverändert ausgeschiedene Ivermectin abgeschätzt. Wie die Ergebnisse zur Vektorkontrolle und zum Verbleib des ausgeschiedenen Antiparasitikums zeigen, kann das Management der Malaria-Vektorkontrolle von einem One-Health-Ansatz und der Behandlung von Nutztieren mit einer lang wirkenden Ivermectin-Depotformulierung bei vergleichsweise geringem logistischen Aufwand profitieren. Der verfolgte Ansatz könnte über die Malariabekämpfung hinausgehen, indem er auch auf andere zoonotische Krankheiten angewendet wird, die durch Arthropoden übertragen werden. Risiken durch Ivermectin für Nichtzielorganismen müssen vor der Umsetzung gelöst werden. Folgende neue Forschungsfragen ergeben sich hinsichtlich des Bereichs der Umweltgesundheit: 1. Wie verhält sich Ivermectin im Zuge der Lagerung und der Ausbringung des Dungs behandelter Tiere? 2. Wie widerstandsfähig sind westafrikanische Böden und Agrarökosysteme? 3. Wie können ökotoxikologische Studien in Subsahara-Afrika etabliert und angepasst werden? Es gilt, zügig ausgewogene und sektorübergreifende Lösungen zu erarbeiten, die Umwelt und Gesundheit der von Infektionskrankheiten betroffenen Gesellschaften schützen. Eine Empfehlung für eine allgemeine Vorgehensweise wurde erarbeitet.

 
 

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