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Bedeutung von CD4+ T-Zellen für die Regulation der Myelopoese nach einem Myokardinfarkt

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Immunologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391580509
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In einer retrospektiven Analyse von Patienten mit ST-Hebungsinfarkt fanden wir, dass ein negativer Zusammenhang des body mass index (BMI) mit der linksventrikulären Pumpfunktion (LVEF) früh nach einem Herzinfarkt besteht. Übergewicht war also mit einer schlechteren Pumpfunktion assoziiert, wobei es keine Unterschiede in der mittels Magnetresonanztomographie ermittelten Infarktgröße gab. Weiterhin fand sich ein positiver Zusammenhang von BMI mit den Monozytenzahlen nach Infarkt und ein inverser Zusammenhang mit der linksventrikulären Funktion. Da Übergewicht und die assoziierte Begleiterkrankungen Diabetes mellitus bzw. Glukosetoleranzstörung und Hyperlipidämie per se Myelopoese fördern und mit erhöhter Anzahl von myeloischen Zellen im peripheren Blut assoziiert sind, haben wir mögliche Zusammenhänge in einem Tiermodell weiter untersucht. Hier zeigte sich in adipösen Tieren ein schlechteres Überleben früh nach Infarkt. Übergewicht löst eine verstärkte Myelopoese nach einem Herzinfarkt in der Milz, aber nicht im Knochenmark aus. Dies war v.a. bei männlichen Tieren zu beobachten. Myeloische Zellen, die nach einem Infarkt ins Herz einwandern, scheinen auch eine verstärkte proinflammatorische Differenzierung aufzuweisen, was das schlechtere Überleben erklären könnte. Als möglichen therapeutischen Angriffspunkt wurde das Protein Trem1 identifiziert. In weiterführenden Studien wollen wir prüfen, ob die Inhibition des Proteins Trem1, das die proinflammatorische Aktivität myeloischer Zellen stimuliert, das Überleben von übergewichtiger Individuen nach MI verbessert. Die Myelopoese nach einem Myokardinfarkt erfordert nach unseren Erkenntnissen das Vorhandensein von CD4+ T-Zellen, die in der Lage sein müssen Autoantigene zu erkennen. Die Abhängigkeit von CD4+ T-Zellen konnten wir auch für die durch Übergewicht gesteigerte Myelopoese nach einem Herzinfarkt nachweisen. Die Aktivierung regulatorischer T-Zellen konnte die Induktion der Myelopoese in adipösen Tieren verhindern.

 
 

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