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EXC 212:  Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 39235621
 
Aus der Perspektive des "postsäkularen" Zeitalters stellt sich das Verhältnis von Politik und Religion neu dar. Nach der weitgehenden Dekonstruktion der historischen "Meistererzählungen" von Modernisierung und Säkularisierung sind die historischen Kulturwissenschaften (im weitesten Sinne) herausgefordert, zur Klärung und Bewältigung der daraus resultierenden Fragen beizutragen. Wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft epochen- und kulturübergreifende Untersuchungen unerlässlich sind, um die gegenwärtige Entwicklung angemessen einzuschätzen. Dazu bedarf es aber einer Ausweitung und Neuformulierung der historisch-religionsvergleichenden Fragestellungen und einer Überprüfung der hergebrachten, auf den christlichen Westen bezogenen Denkmodelle.
Ausgehend von den interdisziplinären Erfahrungen, die an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit neuen kulturwissenschaftlichen Forschungsansätzen gemacht worden sind, sollen in dem Verbund die vorhandenen historischen, theologischen, juristischen, sozial- und literaturwissenschaftlichen Kompetenzen zusammengeführt werden, um eine Neujustierung der Sicht auf das Verhältnis von Politik und Religion in verschiedenen Kulturen der Vormoderne und der Moderne zu ermöglichen. Ziel ist, durch genauere Kenntnis der vormodernen Strukturen den Horizont zur Beurteilung der gegenwärtigen Problemlagen zu erweitern und darüber mit einer breiteren Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen.
Das Untersuchungsfeld erstreckt sich von der paganen, jüdischen und christlichen Antike über das jüdische, christliche und islamische Mittelalter und die religiöse Pluralisierung in der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Um dieses Feld systematisch zu strukturieren, richten wir das Interesse auf vier Dimensionen, in denen sich das Verhältnis von religiöser und politischer Vergemeinschaftung diachron und synchron vergleichend beschreiben und systematisch reflektieren lässt:
(1) Normativität,
(2) Inszenierung,
(3) Integrative Verfahren,
(4) Gewalt.
DFG-Verfahren Exzellenzcluster
Antragstellende Institution Universität Münster
 
 

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