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Räume Globaler Produktion: Die Territoriale Dimension von Globalen Produktionsnetzwerken und Weltstadtnetzwerken

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392362734
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das wissenschaftliche Netzwerk „Spaces of Global Production” hat sinnvolle Verbindungen zwischen einer Gruppe relativ junger Wirtschafts- und Stadtgeograph*innen in einer kritischen Phase ihrer Karriere geknüpft. Das Projekt ermöglichte uns die Durchführung von sieben Workshops mit internationalen Gästen aus Singapur, Chile, Australien, Großbritannien, Luxemburg und Deutschland. Die Workshops wurden rund um die Themen globale Produktionsnetzwerke und ihre dunklen Seiten, Infrastrukturen als physische Dimensionen globaler Produktionsnetzwerke, die Zukunft der Weltstadtforschung, Finanznetzwerke und urbane Enklaven sowie die Extraktion im globalen Kapitalismus organisiert. In allen Workshops haben wir unser Verständnis für verschiedene räumliche Darstellungen in der Wirtschaftsgeographie weiterentwickelt. Unsere Debatten haben deutlich gemacht, wie aus der Integration in globale Produktionsnetzwerke eine ungleichmäßige Entwicklung und eine Transformation von urban und ruralen Landschaften resultiert. Das wichtigste Ergebnis dieses Netzwerks war die Entwicklung einer gemeinsamen Terminologie und Konzepte zur Klassifizierung der verschiedenen territorialen Dimensionen globaler Produktionsnetzwerke, die wir allgemeiner als Räume der globalen Produktion verstehen. Wir haben uns dabei von der territorialen Dimension im engeren Sinne entfernt und uns stattdessen in unseren Diskussionen der Idee räumlicher Figuren und Darstellungen zugewandt. Diese räumlichen Figuren thematisieren auf unterschiedliche Weise die verschiedenen positiven und negativen regionalen und ortsbezogenen Folgen der globalen Produktion. Unsere wissenschaftlichen Betrachtungen reichten von Betrachtungen zu den Möglichkeiten und Trajektorien des Upgrading, über Perspektiven auf nachholende Entwicklung und periphere Innovation bis hin zu Arbeitskämpfen, Organisation und Ausbeutung, ungleicher Entwicklung, kapitalistischer Expansion in neue Räume und der Umwandlung von Natur in wirtschaftliche Ressourcen. Unser zentraler konzeptioneller Beitrag war hier die Entwicklung und Systematisierung von Konzepten zu „Spaces of Global Production” als ein vielfältiges Set von räumlichen Figuren, die aus einer globalen Arbeitsteilung resultieren und diese unterstützen. In unserer Schlüsselpublikation kartieren wir die konzeptionelle Landschaft, die durch die Verbreitung räumlicher Figuren in wissenschaftlichen Arbeiten zur globalen Produktion in der Wirtschaftsgeographie und darüber hinaus entstanden ist. Wir stellen das Netzwerk, die Agglomeration, die Grenze, die Plantage, das Gateway, den Korridor, die Zone, die Enklave und den Archipel als Schlüsselkonzepte vor, die von Sozial- und Geisteswissenschaftlern mobilisiert werden, um die vielfältigen Räume globaler Produktion zu beschreiben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2020). Global Commodity Chains, Global Value Chains and Global Production Networks. In: The Routledge Handbook to Global Political Economy: conversations and inquiries (Ed. E. Vivares). Routledge, 174-193
    Scholvin, S.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.4324/9781351064545-13)
  • (2020). Globalizing urban research, grounding global production networks. Transnational clothing production and the built environment. Articulo - Journal of Urban Research, 21, Article 21
    Hagemann, A., & Beyer, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.4000/articulo.4622)
  • (2020). Waren, Wissen und „Raum“: Die Dunklen Seiten globaler Lieferketten im Lebensmittelhandel. In: Nina Baur, Linda Hering, Elmar Kulke et al. (Hg.). Waren - Wissen - Raum. Interdependenz von Produktion, Markt und Konsum in Lebensmittelwarenketten. Wiesbaden, Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS, 486–516
    Ouma, S.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/978-3-658-30719-6_16)
  • (2021). Emptying the Future, Claiming Space: The Southern Agricultural Growth Corridor of Tanzania as a Spatial Imaginary for Strategic Coupling Processes. Geoforum, 123: 23-35
    Tups, G., & Dannenberg, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.geoforum.2021.04.015)
  • (2021). Industrial Infrastructure: Translocal Planning for Global Production in Ethiopia and Argentina. Urban Planning, 6(3), 444–463
    Beyer, E., Elsner, L.-A., Hagemann, A., & Misselwitz, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.17645/up.v6i3.4211)
  • (2022). The Global Division of Labour as Enduring Archipelago: Thinking through the Spatiality of ‘Globalisation in Reverse’. Cambridge Journal of Regions, Economy and Society, 15 (2): 389–406
    Van Meeteren, M., & Kleibert, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1093/cjres/rsac007)
  • (2022). When agricultural commercialization fails: ‘Re-visiting’ value-chain agriculture and its ruins in northern Ghana. Globalizations, 1–21
    Iddrisu, A., Ouma, S., & Yaro, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1080/14747731.2022.2135423)
  • (2022). World city making by branding: insights from Cape Town and Johannesburg. African Geographical Review
    Scholvin, S.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1080/19376812.2022.2054439)
  • (2022). Zones and Zoning: Linking the Geographies of Freeports with ArtTech and Financial Market Making. Geoforum 134: 165-172
    Dörry S., & Hesse, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.geoforum.2022.07.006)
 
 

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