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FOR 2793:  Sensitivity of High Alpine Geosystems to Climate Change Since 1850 (SEHAG)

Fachliche Zuordnung Geowissenschaften
Biologie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394200609
 
Die Forschungsgruppe untersucht den Einfluss des Klimawandels auf die Aktivität und die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Prozessen in alpinen Geosystemen seit der Kleinen Eiszeit (LIA). Wir differenzieren die Untersuchung der Veränderungen in vier Zeitscheiben: Zeitscheibe I (1850-1920), Zeitscheibe II (1920-1980), Zeitscheibe III (1980-heute/Ende der Projektphase I) und die zukünftige Zeitscheibe IV (heute-2050). Letztere stellt den Haupt-, wenn auch nicht den ausschließlichen Fokus der zweiten Projektphase dar. Ausgehend von der Forschungshypothese, dass die Auswirkungen klimatischer Veränderungen seit 1850 bereits in Reaktionen des alpinen Geosystems nachweisbar sind, untersucht SEHAG diese Systeme exemplarisch in drei Einzugsgebieten südlich und nördlich des Alpenhauptkammes, die aufgrund umfangreicher Vorarbeiten, hoher Morphodynamik bei geringem anthropogenen Einfluss und guter Datenlage ausgewählt wurden.Die Untersuchungen in der ersten Projektphase konzentrieren sich auf die Veränderungen der Geosysteme und deren Ursachen von 1850 bis heute und werden in der zweiten Antragsphase (Projektjahre 4-6) fortgesetzt, um die Datenlage weiter zu verbessern. Der Schwerpunkt der Arbeiten in der Fortsetzungsphase liegt auf der modellbasierten Analyse der zukünftigen Entwicklung der Geosysteme bis 2050, basierend auf den Daten der dynamisch herunterskalierten Klimamodellprojektionen und den in der ersten Projektphase kalibrierten Modellen für Teilsysteme in komplexen alpinen Einzugsgebieten. Der Projektzeitraum von drei Dekaden in der zweiten Projektphase wurde gewählt, weil die zu erwartenden Prognoseunsicherheiten (Klimaszenarien) und die internen Variabilitäten der Prozesse in den Geosystemen noch gering sind, aber bereits begonnene und sich ausbreitende irreversible Veränderungen, z.B. in der Kryosphäre, im Prognosezeitraum Konsequenzen haben werden. Die Untersuchungen der Forschungsgruppe orientieren sich an drei Hauptforschungsfragen:I. Ist es möglich, signifikante Veränderungen in alpinen Geosystemen im Kontext des Klimawandels zu identifizieren, auch unter Berücksichtigung der räumlichen und zeitlichen Ungewissheiten in Daten und Modellanalysen? II. Wie beeinflussen klimatisch induzierte Veränderungen in Systemkompartimenten die Eigenschaften von Geosystemen in Bezug auf die Prozessdynamik? Verstärken oder schwächen Wechselwirkungen die Auswirkungen des Klimawandels?III. Wie breiten sich Veränderungen von Prozessen und Prozessinteraktionen im System aus (Konnektivität, Sedimentlieferung)? Nimmt die Dynamik der Prozesse zu oder ab?Das komplexe Zusammenspiel von atmosphärischem Antrieb, hydro- und kryosphärischen Veränderungen und die Ermittlung ihrer Konsequenzen für verschiedene geomorphologische Prozesse in alpinen Geosystemen erfordert ein konzertiertes Vorgehen, was zu einer multidisziplinären Struktur der Forschungsgruppe führt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Italien, Österreich, Schweiz

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