Kooperation und Konkurrenz vor Ort. Die Herausbildung des Standorts München-Martinsried als Zentrum von Lebenswissenschaft und Biotechnologie
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Der konzeptionelle Zugriff über Kooperation und Konkurrenz machte die Dynamiken in der Entstehung des Forschungsstandorts München-Martinsried sichtbar und erlaubte es, wissenschaftshistorisch zentrale Entwicklungen von der globalen Ebene bis zur Mikroebene des Instituts nachzuvollziehen. Konkurrenz und Kooperation schlossen sich also nicht nur nicht aus, sie bedingten einander vielmehr und brachten einander hervor, einschließlich des Standorts Martinsried selbst. Die Umgründung des MPIB und die Neugründung des GZ wurden jeweils durch Konkurrenzen auf höheren, nichtlokalen Ebenen angestoßen, worauf die Akteure lokal mit Kooperation, konkret einer Bündelung und Konzentration der Ressourcen, reagierten. Daraus entstanden allerdings neue Konkurrenzen, weil die Beteiligten ihre Eigeninteressen nicht aufgaben. Im GZ war Kooperation in Form einer Bündelung von Ressourcen vor allem eine Art Zulassungsvoraussetzung für die Teilnahme am BMFT-Programm und bestand zuvorderst auf dem Papier. Im MPIB wurden der Tausch von und Anspruch auf Ressourcen täglich neu ausgehandelt, was konkret in die Forschungspraxis hineinwirkte.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Globale Konkurrenz – Lokale Kooperation. Die Entstehung des lebenswissenschaftlichen Forschungsstandorts München-Martinsried, 1960-1995 (Diss. phil. LMU 07/2023; im Erscheinen: Franz Steiner Verlag Stuttgart, Reihe: Wissenschaftskulturen).
Magnus Altschäfl
