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Coopetition unter Lieferanten und Implikationen für den Käufer – Ein Projekt zu triadischen Käufer-Lieferanten-Lieferanten Beziehungen im Kontext von Supply-Chain-Resilienz

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398590876
 
Die zunehmende Auflösung klassischer Lieferketten in der produzierenden Industrie bringt für Unternehmen Vorteile wie Kosteneinsparungen, steigende Kapazitätsflexibilität und eine erhöhte Innovationsfähigkeit. Gleichzeitig werden Liefernetzwerke aufgrund dieser Desintegrationspraktik anfälliger und verwundbarer für Lieferunterbrechungen. Die aktuelle Supply-Chain-Management (SCM)-Literatur hebt ein aktives Beziehungsmanagement zwischen einkaufenden Unternehmen und Lieferanten als mögliche Strategie zum Umgang mit Lieferunterbrechungen hervor. Bei dieser dyadischen Betrachtungsweise (i.e. Käufer-Lieferant) bleibt allerdings unberücksichtigt, dass theoretisch die Triade (i.e. Käufer-Lieferant-Lieferant) und nicht die Dyade als kleinste denkbare Einheit eines Netzwerks gilt. Trotz praktischer Beispiele der jüngsten Vergangenheit, in denen die Beziehungen unter Lieferanten unmittelbare Auswirkungen auf das einkaufende Unternehmen hatten, bleibt dieser zentrale Aspekt des SCM weitestgehend unerforscht. Im Rahmen dieses Projekts soll nun das Konzept des Beziehungsmanagements in Lieferketten mit dem Untersuchungsgegenstand der Triade verknüpft werden. Dabei werden drei Ziele verfolgt. Erstens die Untersuchung des Einflusses von Lieferanten-Lieferanten-Coopetition auf die Resilienz der Lieferanten, zweitens die Analyse der Einflussmöglichkeiten eines einkaufenden Unternehmens auf die Beziehung der Lieferanten untereinander und drittens die Identifizierung von Stellhebeln der Beschaffung, die eine best-mögliche Nutzung der generierten Resilienz beim Lieferanten ermöglichen. Um die verschiedenen Aspekte des theoretischen Rahmens zu untersuchen, sollen Daten von 90 Kunden-Lieferanten-Lieferanten-Triaden von produzierenden Unternehmen aus der DACH-Region gesammelt und ausgewertet werden.Das vorgeschlagene Projekt ist erst die zweite quantitative empirische Studie, welche Triaden im Kontext des SCMs untersucht. Signifikante, neue theoretische und praktische Implikationen werden erwartet. Das Projekt erbringt dabei drei wichtige theoretische Beiträge zum gegenwärtigen Stand der akademischen Forschung. Erstens bringt das Projekt, zusätzlich zur Kosten- und Qualitätsleistung, potentielle weitere Dimensionen hervor, welche einkaufende Unternehmen bei der Auswahl, Entwicklung und Bewertung von Lieferanten sowie bei der Konzeption von Lieferketten berücksichtigen sollten. Zweitens strebt die Studie an, das Konzept der Lieferanten-Lieferanten-Coopetition im Kontext des Risikomanagements zu untersuchen, wobei das Projekt über die monadischen und dyadischen Betrachtungsweisen der aktuellen SCM-Forschung mit all ihren methodischen und epistemologischen Defiziten hinausgeht und zu zeigen versucht, dass auch horizontale Lieferanten-Lieferanten-Beziehungen für das einkaufende Unternehmen von Bedeutung sind. Drittens wird im Rahmen des Projekts die Rolle des Kunden beim Aufbau von Lieferanten-Lieferanten-Beziehungen näher beleuchtet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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