Das Resilienz-Management der oberdeutschen Hochfinanz im Kommerzialisierungsprozess: Die Fugger, Imhoff, Paumgartner, Behaim und Rehlinger, ca. 1520-1630
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Warum bewältigen Unternehmen und Unternehmer Krisensituation in so unterschiedlicher Weise, dass die einen davon profitieren, die anderen hingegen Bankrott gehen? Eine Antwort auf diese Frage kann das Konzept der Resilienz geben, das die Fähigkeit, Krisensituationen zu meistern, beschreibt. Im Falle der Untersuchung von Resilienz in Unternehmen ist deren Resilienz-Management entscheidend, das alle unternehmerischen Aktivitäten der Verstärkung, Bewahrung und Nutzung des Resilienz-Potentials einer Unternehmung beschreibt, durch welche diese resilient(er) gemacht werden soll. Resilienz-Management ist in der Regel langfristig, teilweise sogar über Generationen hinweg ausgerichtet und bezieht kurzfristiges Krisenmanagement mit ein. Das Projekt untersucht derartiges Resilienz-Management am Beispiel oberdeutscher Familienhandelsgesellschaften des 16. Jahrhunderts, einer Zeit extremer Veränderungen und Umbrüche in Europa. Es zeigt die Instrumente und Strategien, die international engagierte Unternehmerpersönlichkeiten wie Anton Fugger, Bartholomäus Welser oder Ambrosius Höchstetter geschickt miteinander kombinierten, um ihre Handelsgesellschaften an sich verändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Gefolge der Europäischen Expansion und der Kommerzialisierung in Europa anzupassen wie auch spezifische disruptive Situationen bestmöglich zu überstehen. Resilienz-Management kann verstanden werden als unternehmerische Ausrichtung auf eine langfristig-nachhaltige Wirtschaftsweise und Geschäftspraxis hin und als eine visionäre Zukunftsplanung über die eigene Arbeits- und Lebenszeit hinaus. Dabei ist die schiere Größe einer Unternehmung gar nicht entscheidend; aus der Perspektive von Resilienz sind kleinere Einheiten oftmals, wenn nicht in der Regel krisenfester und langlebiger als (zu) große. Denn im Verlauf des 16. Jh.s ging der Trend weg von den großen Familienhandelsgesellschaften und hin zu Einzelunternehmen, denen für gut zwei Jahrhunderte die unternehmerische Zukunft in Mitteleuropa gehörte.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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How to Make an Enterprise Resilient: Methodological Questions and Evidence from the Past. Strategies, Dispositions and Resources of Social Resilience, 163-182. Springer Fachmedien Wiesbaden.
Denzel, Markus A.
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Informationsmanagement und Medien des resiliencing in italienischen und oberdeutschen Unternehmen des 14. bis 16. Jahrhunderts, in: Annales Mercaturae 6, 19-62
Denzel, Markus A.
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Bookkeeping as a ‘key technology’ of pre-modern commerce. Its relevance for the eco-nomic development in Europe. L’economia della conoscenza: innovazione, produttività e crescita economica nei secoli XIII-XVIII / The knowledge economy: innovation, productivity and economic growth, 13th to 18th century, 209-235. Firenze University Press.
Denzel, Markus A.
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Der frühneuzeitliche Unternehmer als Akteur in „seiner Stadt. Die Fugger und Augsburg in der politisch-konfessionellen Krise des Schmalkaldischen Krieges, in: Schloms, Antje (Hg.), Reichsstädtische Akteure, Petersberg, 167-200
Isenmann, Mechthild
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Resilienz-Management in Unternehmen im langen 16. Jahrhundert. Historische Resilienz-Forschung. Springer Fachmedien Wiesbaden.
Denzel, Markus A.
