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Das Resilienz-Management der oberdeutschen Hochfinanz im Kommerzialisierungsprozess: Die Fugger, Imhoff, Paumgartner, Behaim und Rehlinger, ca. 1520-1630

Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398661508
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Warum bewältigen Unternehmen und Unternehmer Krisensituation in so unterschiedlicher Weise, dass die einen davon profitieren, die anderen hingegen Bankrott gehen? Eine Antwort auf diese Frage kann das Konzept der Resilienz geben, das die Fähigkeit, Krisensituationen zu meistern, beschreibt. Im Falle der Untersuchung von Resilienz in Unternehmen ist deren Resilienz-Management entscheidend, das alle unternehmerischen Aktivitäten der Verstärkung, Bewahrung und Nutzung des Resilienz-Potentials einer Unternehmung beschreibt, durch welche diese resilient(er) gemacht werden soll. Resilienz-Management ist in der Regel langfristig, teilweise sogar über Generationen hinweg ausgerichtet und bezieht kurzfristiges Krisenmanagement mit ein. Das Projekt untersucht derartiges Resilienz-Management am Beispiel oberdeutscher Familienhandelsgesellschaften des 16. Jahrhunderts, einer Zeit extremer Veränderungen und Umbrüche in Europa. Es zeigt die Instrumente und Strategien, die international engagierte Unternehmerpersönlichkeiten wie Anton Fugger, Bartholomäus Welser oder Ambrosius Höchstetter geschickt miteinander kombinierten, um ihre Handelsgesellschaften an sich verändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Gefolge der Europäischen Expansion und der Kommerzialisierung in Europa anzupassen wie auch spezifische disruptive Situationen bestmöglich zu überstehen. Resilienz-Management kann verstanden werden als unternehmerische Ausrichtung auf eine langfristig-nachhaltige Wirtschaftsweise und Geschäftspraxis hin und als eine visionäre Zukunftsplanung über die eigene Arbeits- und Lebenszeit hinaus. Dabei ist die schiere Größe einer Unternehmung gar nicht entscheidend; aus der Perspektive von Resilienz sind kleinere Einheiten oftmals, wenn nicht in der Regel krisenfester und langlebiger als (zu) große. Denn im Verlauf des 16. Jh.s ging der Trend weg von den großen Familienhandelsgesellschaften und hin zu Einzelunternehmen, denen für gut zwei Jahrhunderte die unternehmerische Zukunft in Mitteleuropa gehörte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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