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EXC 302:  Languages of Emotion

Fachliche Zuordnung Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften
Geschichtswissenschaften
Literaturwissenschaft
Neurowissenschaften
Philosophie
Psychologie
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Sozialwissenschaften
Sprachwissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 39932880
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In weiten Teilen des gesellschaftlichen Lebens, z.B. in Politik, Wirtschaft und Kultur, spielt die gezielte Erregung und Steuerung von Emotionen eine wichtige Rolle. Die Strategien, die dafür verwendet werden, nutzen die Macht von Sprache, Bild und Ton. Bisher ist allerdings nur wenig erforscht, wie der Gebrauch der verschiedenen Zeichensysteme und Medien seine emotionsmodulierende Wirkung entfaltet. Dies zu analysieren war Ziel von „Languages of Emotion“. Die Frage nach dem Zusammenspiel von Zeichen, Medien und Emotionen haben wir in vier verschiedenen Forschungsperspektiven untersucht: in der Alltagskommunikation (Area A: Emotion und Sprache), in ästhetischen Kontexten (Area B: Emotion und Kunst), bezüglich interindividueller Unterschiede (Area C: Emotionale Kompetenzen und ihre Störungen) sowie mit Blick auf soziale und kulturelle Prägungen (Area D: Kulturelle Codierungen von Emotionen). Dabei wurden die verschiedenen Ansätze der Emotionsforschung aus Geistes- und Sozialwissenschaften, Linguistik, Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaften zu einem innovativen transdisziplinären Forschungsansatz verbunden. Im Verlauf der ersten – und letztlich letzten – Förderperiode haben wir wichtige Voraussetzungen für die Weiterentwicklung unserer Agenda geschaffen, indem wir eine technische und soziale Infrastruktur etabliert sowie unser Graduiertenprogramm eingerichtet haben. Darüber hinaus erwuchsen aus der Forschung am Cluster zwei zukunftsweisende Forschungsschwerpunkte, die nun in einer Reihe von – von Mitgliedern des Clusters initiierten – Nachfolgeprojekten adressiert werden. Zum einen rückten zunehmend affektive Phänomene in den Fokus, deren komplexe zeitliche Dynamik sich im Rahmen der gängigen Emotionsmodelle nicht adäquat beschreiben lässt. Daher wäre es ein zentrales Ziel für eine mögliche zweiten Förderperiode gewesen, verstärkt theoretische Modelle und experimentelle Verfahren zu entwickeln, welche die zeitliche Struktur von Affektverläufen und deren Lenkung durch Zeichenprozesse erfassen. Zum anderen gaben die Erkenntnisse aus der ersten Förderperiode Anlass, den Zusammenhang zwischen Zeichen und Affekt auch in umgekehrter Richtung anzugehen; eine Reihe von Projekten zur strukturierenden Funktion von Zeichen in Bezug auf Emotionen legten nahe, stärker zu fokussieren, inwiefern Zeichen erst durch Emotionen hervorgebracht werden. Hier gilt es für nachfolgende Projekte zu untersuchen, inwieweit die Entstehung und Verwendung von Zeichensystemen in affektiven Prozessen und ihren physiologisch-expressiven Modalitäten (z.B. Gestik und Mimik) verankert ist. Zusammengenommen verweisen die zentralen Ergebnisse des Clusters darauf, der breiten Diskussion um die Entstehung der Sprache, die Verkörperung kognitiver Prozesse und die Onto- wie Phylogenese humaner Zeichenpraktiken eine dezidiert emotionstheoretische Wendung zu geben.

Link zum Abschlussbericht

https://doi.org/10.2314/GBV:890357714

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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