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Reduktion der Inzidenz von Depression für Patienten mit Rückenschmerz und subklinischer Depression mittels einer Internet- und Mobile-basierten Intervention – Follow-Up-Erhebung einer pragmatischen randomisierten, kontrollierten Studie

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 399912372
 
Hintergrund: Die Prävention depressiver Störungen ist von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Studien zur Depressionsprävention mangelt es jedoch an notwendigen Langzeit-Follow-up-Assessments. Aufbauend auf der BMBF geförderten klinischen Studie WARD-BP haben wir die bislang selbstfinanzierte klinische Studie PROD-BP (Prevention of Depression in Back Pain Patients) realisiert. Mit dem Auslaufen der WARD-BP-Förderung sowie der fehlenden Möglichkeit der weiteren Eigenfinanzierung wird PROD-BP ohne weitere Förderung mit einem Post-Assessment enden. PROD-BP könnte jedoch mittels eines 12-Monats-Follow-Up mit begrenztem Mehraufwand die erste große, methodisch hochwertige Depressionspräventionsstudie im Forschungsgebiet werden. Methodik: PROD-BP ist eine multizentrische pragmatische randomisiert-kontrollierte Studie (RCT) mit parallelem Design. Die Studie untersucht die (Kosten-)Effektivität einer Internet- und mobile-basierten Depressionsprävention für Patienten mit chronischem Rückenschmerz und einem erhöhten Risiko eine Depression zu entwickeln im Vergleich zur Standardbehandlung. Die Online-Intervention ist eine therapeutisch begleitete, kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierte Depressionsprävention, spezifisch entwickelt für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Sie umfasst sechs Standardmodule, drei fakultative Module sowie zwei Booster-Sitzungen nach Ende der Intervention. Ausgebildete und supervidierte Psychologen geben nach jeder Sitzung Feedback an die Interventionsnutzer. Bis Ende Juli 2017 wurden 295 Rückenschmerzpatienten mit depressiver Stimmung (PHQ ≥ 5) ohne bestehende depressive Störung (SKID-5) rekrutiert. Damit kann PROD-BP eine der größten jemals durchgeführten Depressionspräventionsstudien werden. Als primäres Outcome ist die Inzidenz depressiver Störungen nach 12 Monaten definiert. Sekundäre Outcomes sind Depressionsschwere, Lebensqualität, Schmerzintensität und –einschränkungen, Arbeitsfähigkeit, Interventionsadhärenz und –zufriedenheit, Nebenwirkungen der Intervention sowie Kosten. PROD-BP wurde unter Beachtung der höchsten methodischen Standards, unter Nutzung der Forschungsstruktur der multizentrischen WARD-BP-Studie, entwickelt und durchgeführt. Assessments sind vorgesehen vor Randomisierung und 9 Wochen, 6 Monate und 12 Monate Post-Randomisierung. In der beantragten Förderperiode sind die Realisierung des primären Outcomes, die Follow-up-Assessments, die Datenaufbereitung und –analyse sowie die Dissemination der Ergebnisse geplant. Diskussion: PROD-BP ist eine in die Routineversorgung integrierte große und methodisch bislang sehr hochwertig durchgeführte klinische Studie. Die beantragte Förderung würde PROD-BP von einer sehr gut durchgeführten Prä-Post klinischen Studie zu einer international herausragenden Depressionspräventionsstudie befördern, mit im Verhältnis zum Ressourcenaufwand derartiger Studien sehr begrenztem Drittmittelbedarf.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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