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Detektion kontagiöser Epstein-Barr Viren im Speichel immunsupprimierter Patienten nach Transplantation

Antragstellerin Dr. Susanne E. K. Delecluse
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400669527
 
Das Epstein-Barr Virus (EBV) infiziert 95% der westlichen Weltbevölkerung, gewöhnlich bleibt dies ohne klinische Konsequenzen. Findet die Erstinfektion im jungen Erwachsenenalter statt entwickelt sich häufig das Krankheitsbild der Infektiösen Mononukleose (IM). EBV ist für 2% der Tumoren weltweit verantwortlich. Eine erworbene Immunschwäche, wie nach Transplantation eines Organs, ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von EBV assoziierten Posttransplantationslymphomen (PTLD). Die PTLD ist mit 10% der dritthäufigste Tumor nach Transplantation und in 60% mit EBV assoziiert. Die Erstinfektion mit dem Virus nach Transplantation ist einer der stärksten Risikofaktoren zu Entwicklung einer PTLD und betrifft 46% der Kinder und 10% der Erwachsenen. EBV wird durch Speichel übertragen und infiziert epitheliale Zellen des Oropharynx in denen es repliziert. Neue Viren werden in den Speichel abgegeben und infizieren umliegende B Zellen, in denen es eine lebenslange latente Infektion hervorruft. Die Expression latenter und lytischer viraler Proteine ist für die Transformation einer gesunden B Zelle in eine kranke Tumorzelle verantwortlich. Eine EBV Reaktivierung ist in der Mehrzahl EBV-positiv transplantierter Patienten zu finden. Hierunter wird eine erneut messbare EBV Last im Blut EBV-positiver Transplantierter verstanden. Die Konsequenzen dieser Reaktivierung sind kontrovers diskutiert und nicht immer Prädiktor für die Entwicklung einer PTLD. Ebenso kann die Behandlung einer EBV Reaktivierung nicht immer vor der Entwicklung einer PTLD schützen. Die lytische Replikation, die Expression latenter viraler Proteine in B Zellen und die Detektion von EBV DNA im Speichel sind gemeinsame Charakteristika der IM und EBV Reaktivierung. Dennoch ist bis heute ungeklärt, ob transplantierte Patienten tatsächlich infektiöses Virus oder nur defekte virale Partikel oder fragmentierte DNA in den Speichel abgeben. Daher ist nicht bekannt, ob diese Patienten kontagiös sind und damit eine Ansteckungsgefahr für EBV-negative Patienten darstellen, die hierdurch einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer PTLD ausgesetzt sind.Die Studie hat zum Ziel die Herkunft der EBV DNA im Speichel transplantierter Patienten mit EBV Reaktivierung zu bestimmen und damit die Kontagiösität dieser Patienten zu determinieren. Durch enzymatischen Verdau, qPCR Analysen, Transformations- und Bindungsstudien möchten wir die Anzahl infektiöser Viren bestimmen. Die Ergebnisse der Studie werden nicht nur zu einer Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnis führen. Sie werden wertvolle Information für Ärzte hervorbringen, die transplantierte Patienten behandeln und beraten und dabei die Grundlage für nachfolgende Interventionsstudien legen. In diesen soll die Reduktion der PTLD Entwicklung durch Isolation kontagiöser Patienten oder die gezielte präemptive Therapie von Patienten mit stark transformierenden Viren erfolgen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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