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Entwicklung einer neuartigen, peptidbasierten, spezifischen Gliomtherapie und Bildgebung.
Antragsteller
Dr. Niklas von Spreckelsen
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400975596
Bösartige Hirntumoren sind unheilbare, tödliche Krebsarten und gehen mit einer sehr schlechten Prognose einher. Die Tumorzellen dringen von dem Tumor ausgehend in das umliegende Hirngewebe vor und können durch einen neurochirurgischen Eingriff nicht gänzlich entfernt werden. Derzeitige Therapiemaßnahmen, welche eine chirurgische Resektion und eine anschließende Bestrahlung sowie Chemotherapie beinhalten, können nur sehr kurz dem Voranschreiten der Krankheit Einhalt gebieten. Neben den fehlenden medikamentösen Therapieoptionen, ist es auch unter Einsatz der modernsten Bildgebungen im klinischen Verlauf oft schwierig, einen erneut auftretenden Tumor von einer Reaktion auf die stattgehabte Therapie zu unterscheiden. Es besteht also sowohl der Bedarf einer besseren medikamentösen Therapie, als auch einer besseren, den Tumor spezifisch darstellenden Bildgebung. Durch die gezielte Erforschung tumorspezifischer Oberflächeneigenschaften/-marker kann es gelingen, dies zu erreichen, ohne normales Hirngewebe zu beeinflussen. Ein Protein mit dem Namen B/bΔg ist ein solches ideales Ziel, da es lediglich bei Hirntumorzellen vorkommt, nicht jedoch im gesunden Hirngewebe. In diesem Antrag wird die Entwicklung eines spezifischen Peptids (ein kurzes Protein), welches an B/bΔg bindet, und so einen vielversprechenden Ansatz zur Entwicklung tumorspezifischer Medikamente oder einer Bildgebungssubstanz darstellt, beschrieben. Das Protein mit dem Namen BTP-7 soll im Rahmen des Projekts hierfür chemisch an ein Chemotherapeutikum und einen sog. Tracer (radioaktiv markierte Substanz zur Bildgebung) gekoppelt werden, um so gezielt Tumorzellen anzugreifen bzw. darzustellen. Ergebnisse dieses Forschungsvorhabens könnten so zur Entwicklung einer effektiveren und nebenwirkungsärmeren Chemotherapie führen und zusätzlich die Verlaufsbildgebung von Hirntumorpatienten im Alltag stark verbessern.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA