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Prüfung, Validierung und Anwendung eines allgemeinen Prozessmodells (GSDT) der visuellen Suche.
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Schwarz
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 401109510
Schwarz und Miller (2016) schlugen ein umfassendes quantitatives Prozessmodell GSDT) für das Standard-Paradigma der visuellen Suche vor. In einem einheitlichen konzeptuellen Rahmen umfasst und vereint es vier separate Teil-Mechanismen der Informationsverarbeitung, deren Bedeutung für visuelle Suchprozesse durch frühere Forschungsarbeiten gut belegt sind: visuelle Orientierung (guidance, G), serielle (S) Organisation der Suchabfolge, Diffusionsmodell (D) der Objekt-Inspektionen, sowie eine strategische Such-Abbruchsregel (termination, T). Das übergeordnete Ziel des beantragten Projektes besteht darin, in vier separaten Teilprojekten I.-IV. die Validität und allgemeine Anwendbarkeit dieses Modells möglichst umfassend zu prüfen, sowie seine Randbedingungen und Grenzen zu erkunden: I. durch die Registration von Augenbewegen bei Suchvorgängen mit multiplen Fixationen die Annahmen von GSDT zur Serialität (S) und zum strategischen Abbruch (T) von Suchvorgängen zu prüfen (Augenbewegungen werden ebenfalls in allen Experimenten der Teilprojekte II und III erfasst und analysiert); II. GSDT zu verwenden, um den Beitrag und das Zusammenwirken der vier Teil-Mechanismen zu semantischen, kategorialen und zu Typikalitäts-Effekten bei der visuellen Suche umfassend zu verstehen; III. zentrale Annahmen von GSDT zur visuellen Orientierung (G) und zur Diskriminierbarkeit (D) von Ziel- und Hintergrundobjekten unter Verwendung eines neuartigen Paradigmas der visuellen Suche zu testen; sowie IV. auf der Basis von GSDT zu untersuchen, welche Mechanismen im einzelnen zum empirisch gut belegten altersbedingten Abbau von Suchleistungen beitragen, bzw. zusammenwirken. Erste vorläufige und unvollständige Tests von GSDT werden über diese genannten innovativen Aspekte hinaus auch durch die Verwendung realistischer Targets und Distraktoren (hochaufgelöste Abbildungen realer Objekte) erheblich erweitert, welche in allen vier Teilprojekten Anwendung finden.Wir werden (auf der Basis der Programmiersprache Python) ein umfassendes Software-Werkzeug entwickeln und zur Verfügung stellen, dass es Anwendern erlaubt, GSDT an die Daten einzelner Probanden aus dem Standardparadigma der visuellen Suche anzupassen. Schließlich ist es ein wichtiges Projektziel, GSDT mit alternativen visuellen Suchmodellen (GS, CGS, parallele Suchmodelle oder TVA) quantitativ und systematisch zu vergleichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen