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Das Inschriftencorpus der Maitraka-Dynastie von Valabhi - Edition, Übersetzung und Speziallexikon

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40158189
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projekts ist eine 630 Seiten umfassende Monographie zum Inschriftenbestand der Maitraka-Dynastie verfaßt worden, die im frühen Mittelalter im westindischen Gujarat herrschte. Diese Publikation mit dem Titel „The Corpus of the Maitraka Inscriptions of Valabhi, 6th to 8th Centuries" umfaßt eine Einführung, die Edition und Übersetzung der Urkunden sowie ein Speziallexikon zum Vokabular und soll 2011 erscheinen. Die Edition der 126 heute bekannten Maitraka-Inschriften ersetzt die bisher einzige, jedoch veraltete Kompilation zu den epigraphischen Hinteriassenschaften dieser Dynastie, und zwar die 1933 in Bombay erschienene Zusammenstellung von 84 Urkunden in Band 1 der von Girjashankar Vallabhaji Acharya herausgegebenen Historical Inscriptions of Gujarat. Sie versammelt auch die seit den 1930er Jahren bekannt gewordenen, sehr verstreut in Fachjournalen und in Regionalzeitschriften aus Gujarat edierten bzw. lediglich dokumentierten Inschriften der Maitrakas. 80 Prozent des Corpus wurden neu gelesen, weitere zehn Prozent erstmals vollständig ediert; darüber hinaus wurden vier Maitraka-Urkunden zum ersten Mal erfaßt (und ediert). Den Sanskrittexten der Inschriften sind vollständige englische Übersetzungen beigegeben. Auch in dieser Hinsicht geht die Monographie über alle Vorarbeiten des 20. Jahrhunderts weit hinaus, bei denen nur im Ausnahmefall die Urkundentexte übersetzt wurden. Im Rahmen des Projekts flössen neuere Erkenntnisse aus der Indologie, der Epigraphik und der frühmittelalterlichen indischen Geschichte in die Übersetzungen ein. Das nun vorliegende epigraphische Corpus der Maitraka-Dynastie stellt wichtiges Beleg- und Textmaterial für weitere regional orientierte sowie komparativ ausgerichtete Forschungen zur Epigraphik, zur politischen, religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Geschichte der indischen Vormoderne und zur Lexikographie des Sanskrit zur Verfügung. Der bereits seit längerem zu beobachtende Prozeß, daß Fachkompetenz auf dem Gebiet der Epigraphik in Indien verloren geht, ist noch gravierender als erwartet. Selbst in bedeutenden Museen wie dem Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya in Mumbai gehört kein Epigraphiker zum wissenschaftlichen Personal. Noch problematischer ist der Zustand in den Provinzmuseen von Gujarat, die mitunter nicht einmal mehr über einen Kurator verfügen. Es wäre äußerst wichtig, dieses Fachgebiet in Deutschland weiterhin zu fördern, da das auch die Position indischer Wissenschaftler stärken würde, die sich für die Epigraphik einsetzen.

 
 

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