Detailseite
Projekt Druckansicht

Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lokalen – Merkmale, berufliches Selbstverständnis und Organisationsstrukturen in Zeitungsredaktionen

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404066328
 
Lokalberichterstattung ist eine wichtige gesellschaftliche Ressource, die Orientierung im eigenen Umfeld bieten kann und das Interesse an Berichten über den eigenen Ort ist hoch. Angesichts der wirtschaftlichen und publizistischen Entwicklung lokaler und regionaler Tageszeitungen stehen Redak-tionen jedoch vor großen Herausforderungen. Das Wegbrechen bisheriger Ertragsmodelle führt zu Sparmaßnahmen, die insbesondere auch die lokalen personellen Redaktionsstrukturen betreffen: Zahl und Bedeutung freier Journalistinnen und Journalisten im Lokalen ist als hoch anzunehmen. Doch unter welchen Bedingungen arbeiten die freien Journalistinnen und Mitarbeiter im Lokalen? Wer ar-beitet wem in welchen Prozessstrukturen zu? Und wer arbeitet mit welcher Qualifikation überhaupt als freie Mitarbeiterin oder freier Mitarbeiter einer Lokalredaktion?Antworten und empirische Ergebnisse zu diesen Fragen liegen bisher kaum vor. Ziel des geplan-ten Forschungsprojekts ist es, erstens einen umfassenden und detaillierten Überblick über die be-rufsstrukturellen Charakteristika freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im regionalen und lokalen Zeitungsjournalismus (Print und online) zu geben und zweitens ihre organisatorische Einbindung in Lokalredaktionen zu untersuchen. Erhoben werden sollen ihre Merkmale der Ausbildung, journalisti-scher Kenntnisse und Erfahrungen und des Selbstverständnisses sowie die Wahrnehmung ihrer re-daktionellen Einbindung. Zum anderen soll analysiert werden, welche Strategien der Personalführung und publizistischen Qualitätssicherung von Seiten der Redaktion angewandt werden und welchen Stellenwert sie haben, welchen Einfluss digitale Prozessstrukturen haben und welche praktischen Konzeptionen des Redaktionsmanagements mit Blick auf die Redaktionsorganisation identifiziert wer-den können.Zur theoretischen Modellierung des Projekts werden Studien herangezogen, die sich mit Freien im Lokalen sowie freien (Lokal)-Journalisten im Printjournalismus sowie lokalem Bürgerjournalismus beschäftigen. Zusätzlich werden Arbeiten aus der Redaktionsforschung und zum Redaktionsmanage-ment eingebracht. Dabei werden auch Arbeiten aus dem Kontext der Digitalisierung (journalistischer) Arbeitsprozesse berücksichtigt. In der empirischen Anlage wird ein Mehr-Methodendesign einge-setzt: Mit Verantwortlichen in Lokalredaktionen werden qualitative Leitfadeninterviews geführt, mit den freien Lokaljournalistinnen und Mitarbeitern eine standardisierte Onlinebefragung. Anschließend werden zur kommunikativen Validierung die Ergebnisse und Interpretationen mit den Verantwortli-chen in den Lokalredaktionen diskutiert. Die empirischen Untersuchungen ermöglichen wissenschaft-liche Erkenntnisse als Antworten auf die forschungsleitenden Fragen. Zugleich sind sie eine Basis für sinnvolle und empirisch gerechtfertigte Aussagen über erwartbare Leistungen des Lokaljournalismus und gesellschaftspolitische und berufspraktische Handlungsempfehlungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung