Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lokalen – Merkmale, berufliches Selbstverständnis und Organisationsstrukturen in Zeitungsredaktionen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Forschungsprojekts stehen haupt‐ und nebenberufliche Freie in Lokalredaktionen im Fokus und damit eine Akteursgruppe, über die aus wissenschaftlicher Perspektive wenig bekannt ist und der dennoch eine wichtige Rolle innerhalb des Lokaljournalismus und innerhalb der Lokalredaktionen zukommt. Verfolgt werden zwei Ziele: Zum einen wird der Status Quo der freien Mitarbeiter:innen im Lokaljournalismus erhoben, es wird analysiert, wie ausgeprägt professionelle Kenntnisse, journalistische Erfahrung und lokales Expertenwissen unter den zuliefernden Akteuren sind, mit welchem Selbstverständnis und unter welchen organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen sie arbeiten. Somit leistet das Projekt einen relevanten Beitrag zur Berufsfeldforschung im Lokaljournalismus. Zum anderen wird analysiert, welche Strategien der Personalführung und publizistischen Qualitätssicherung von Seiten der Redaktion eingesetzt werden und welcher Stellenwert freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeit heute zukommt. Damit wird eine organisationale Perspektive auf Lokaljournalismus eingenommen, die hilft, journalistisches Handeln zu verorten und bewerten zu können. Theoretisch baut das Projekt auf einem Modell auf, in welchem zwei sozialintegrativen Theorien kombiniert werden, die Theorie der Akteur‐Struktur‐Dynamiken und die Strukturationstheorie. Mit Hilfe eines Mehrmethodendesigns aus qualitativen Interviews mit Redaktions‐verantwortlichen und quantitativen Interviews Freier werden umfassende Ergebnisse sowohl zur Beschreibung der Akteursgruppe als auch zu dem strukturellen und organisatorischen Zusammenspiel zwischen freien Mitarbeiter:innen und Lokalredaktionen sowie Redaktionsleitungen vorgelegt. Die Phase der quantitativen Befragung fiel in die Zeit des ersten pandemiebedingten Lockdowns, welcher massive Auswirkungen auf insbesondere das lokale kulturelle und soziale Leben hatte und somit auch auf die Arbeits‐ und Rahmenbedingungen lokaljournalistischen Handelns; dies wurde in der Entwicklung des Fragebogens entsprechend berücksichtigt. Insgesamt geben die Projektergebnisse einen umfassenden Einblick in einen sich im Wandel befindenden Lokaljournalismus.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2020). Die „Feuerwehr der Redaktion“, die „nicht groß die Hand aufhält“. Eine Studie zum Image von freien Lokaljournalist*innen in Tageszeitungen. Aufmacher 2020 des IJ, S. 6‐9
Wagner, A.‐L. & Möhring, W.
- (2020). Eine weitgehend unbekannte Größe: Freie im Lokalen: ein sozialintegratives Theoriemodell als Ansatz für eine Neujustierung der Journalismusforschung. In J. Schützeneder, K. Meier & N. Springer (Hrsg.), Neujustierung der Journalistik/Journalismusforschung in der digitalen Gesellschaft: Proceedings zur Jahrestagung der Fachgruppe Journalistik/Journalismusforschung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik‐ und Kommunikationswissenschaft 2019, Eichstätt (S. 52‐64)
Wagner, A.‐L. & Möhring, W.
(Siehe online unter https://doi.org/10.21241/ssoar.70818) - (2020, 26. Nov.). Freie im Lokalen: Wer sie sind und was sie tun. European Journalism Observatory (EJO)
Wagner, A.‐L. & Möhring, W.
- (2020, 8. Dez.). Freie im Lokalen: Senior‐Quereinsteiger sind größte Gruppe. European Journalism Observatory (EJO)
Wagner, A.‐L. & Möhring, W.
- (2022). Freie in Lokalredaktionen. Merkmale, Tätigkeitsfelder und organisationale Einbindung. Wiesbaden: Springer VS
Wagner, A.‐L. & Möhring, W.
(Siehe online unter https://doi.org/10.1007/978-3-658-37684-0)