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Die 'Galleria degli autoritratti' der Uffizien. Zu den Produktionsbedingungen, Rezeptionsweisen und Ordnungsmodellen von Künstlerselbstbildnissen in einer neuzeitlichen Sammlung

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404420783
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Galleria degli autoritratti der Florentiner Uffizien ist die bei weitem umfangreichste und anspruchsvollste aller neuzeitlichen Sammlungen von Künstlerselbstbildnissen. Begründet wurde sie von Kardinal Leopoldo de‘ Medici im 17. Jh.; ergänzt wird sie bis heute. Das Projekt hatte zum Ziel, auf der Basis des umfangreichen, bis dato aber nur teilweise publizierten und nicht hinreichend analytisch erschlossenen Quellenmaterials alle mit der Einrichtung der Sammlung und Ausstellung der Werke verbundenen Praktiken ihres Erwerbs, ihrer Präsentation, ihrer Ordnung und ihrer Rezeption zu rekonstruieren. Tatsächlich ist es auf diesem Wege gelungen, diese frühe, allein auf eine Bildgattung konzentrierte ‚Spezial‘-Sammlung in die seit einigen Jahren avancierte Forschung zur europäischen Sammlungsgeschichte zu integrieren und zu zeigen, wie sich in ihr der Wandel von einer fürstlichen hin zu einer staatlichen, geregelt zugänglichen und in druckgraphischen Kompendien umfassend publizierten Sammlung vollzog. Zum anderen ist es mit dem Fokus auf der Gattung des Künstlerselbstbildnisses gelungen, zu rekonstruieren, woran sich das Interesse an diesen Werken entzündete: Nicht die Dokumentation des Aussehens, des Status oder des Rangs der KünstlerInnen stand für die Medici im Fokus der Sammlung, die sich (auch) in dieser Hinsicht markant von einer Sammlung „berühmter Männer“ (uomini famosi) unterschied. Es ging den Sammlungsgründern vielmehr um das Bildnis als Produkt der schöpferisch-formenden und in das Gemälde quasi inkorporierten Hand des Malers, um ihr „operare“ als Voraussetzung der spezifischen Materialität und Medialität der Werke. Sie galt es im gemeinsamen Gespräch über die Werke zu versprachlichen bzw. im interpikturalen Dialog zu reflektieren. Dieses spezifische Profil der Sammlung als diskursiver Ort konnte im Projekt rekonstruiert werden. Damit einher ging die Erschließung einer Reihe von relevanten Diskursen für die Galleria über frühneuzeitliche Originalität, Autopsie und Empirie und schließlich ihre Einbettung in den naturwissenschaftlichen Praktiken und Diskursen am Medici-Hof.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • „Künstlerbildnis – Künstlerselbstbildnis. Zur Relevanz einer Differenzierung in druckgrafischen Porträtserien und zur Genese des Rezeptionsinteresses an künstlerischen Selbstdarstellungen“, in: Platz da im Pantheon! Künstler in gedruckten Porträtserien bis 1800, hg. v. Annalena Döring, Franz Hefele und Ulrich Pfisterer, Passau 2018, S. 35–64
    Valeska von Rosen
  • Leopoldo de’ Medici e la sua ricerca sistematica del “ritratto fatto di sua propria mano”, in: Imagines, 4.2020, S. 134–151
    Anna Maria Procajlo
  • “[…] ridurre a maggior perfezione e somiglianza? Le modalità di ricezione degli autoritratti d’artista degli Uffizi nel “Museo Fiorentino” e la definizione del termine “somiglianza” nel Settecento”, in: Imagines, 4.2020, S. 112–133
    Isabell Franconi
  • „The Galleria degli autoritratti in the Uffizi. Notes on a research project on the conditions of artistic production, modes of reception and systems of organisation in the context of an early modern ‘special collection’“, in: Imagines, 3.2020, S. 156–169
    Valeska von Rosen
 
 

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