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Übergangsmetallfreie Transferhydrohalogenierungen
Antragsteller
Professor Dr. Martin Oestreich
Fachliche Zuordnung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405628012
Die Übertragung kleiner Moleküle von einem Molekül auf ein anderes entwickelte sich jüngst zu einem aufstrebenden Forschungsfeld. Auf diese Weise wird die Handhabung gasförmiger und möglicherweise gefährlicher Chemikalien umgangen. Unsere Arbeitsgruppe führte passend substituierte Cyclohexa-1,4-diene als Ersatzstoffe für Hydrosilane und Diwasserstoff ein, und diese nehmen an Lewis-Säure-katalysierten Transferhydrosilylierungen bzw. Hydrierungen von Alkenen teil. Verwandte Surrogate für Mineralsäuren, um Transferhydrohalogenierungen zu bewerkstelligen, sind höchst erstrebenswert, aber chemisch nicht stabil, d. h. gehen normalerweise eine rasche Eliminierung von HX begleitet von Aromatisierung ein. Wir entwarfen nun, wieder auf der Cyclohexa-1,4-dien-Plattform, einen neuen Typ von Transferreagens, der chemisch robust ist und damit die kontrollierte Freisetzung von HX sowie die Übertragung von HX auf Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindungen erlaubt. Der Prozess ist protonenkatalysiert und unterscheidet sich als solcher von den früheren übergangsmetallfreien Transferreaktionen. Im Rahmen dieses Projektes werden wir synthetisch nützliche, niedermolekulare Surrogate entwickeln, hauptsächlich für X = I, Br, Cl und sogar F, und diese in Transferhydrohalogenierungen einsetzen. Die Erweiterung dieser Strategie auf Transfersilylhalogenierungen ist ebenfalls geplant.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen